Rezension

Besondere Kinder, besondere Fotografien, besonderes Buch!

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 4 Sternen

》INHALT:

Als Kind liebte Jakob Portman die Geschichten seines Großvaters Abraham und ihn selbst abgöttisch. Die angeblichen Abenteuer seines Großvaters erzählten von dessen Kindheit, einer Insel mit besonderen Kindern und der Gefahr durch böse Monster. Doch Jakob wird erwachsen und kann die Geschichten nicht mehr glauben und Abe damit nicht mehr vertrauen. Doch als sein, von ihm entfremdeter, Großvater auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, fallen Jakob die alten Geschichten wieder ein. Die Insel scheint nach ihm zu rufen und er macht sich auf die Suche nach einer Welt, in der die Zeit still steht, er ungewöhnlichste Freundschaften schließt und in der Ungeheuer höchst real sind…

 

》EIGENE MEINUNG:

Das Cover dieses Auftaktbandes hat mich immer fasziniert und zugleich etwas gegruselt! Ähnliche Fotografien, wie das Coverbild, ziehen sich durch das ganze Buch und tragen klar zu dessen Atmosphäre bei. Es ist in mehrere Abschnitte geteilt, deren Deckblätter in schwarz, mit weißer Schrift gehalten sind. Werden Briefe etc. erwähnt, dann sind sie innerhalb der Geschichte entsprechend abgedruckt und vervollständigen den Gesamteindruck eines sehr liebevoll gestalteten Buches! Der Bezug zur Handlung wurde für mich durch diese Details noch intensiver. Der Schreibstil ist sehr angenehm, ruhig und doch spannend. Erzählt wird aus Jakobs Sicht.

Die Geschichte ist eine Mischung aus Abenteuer, Fantasy und realen Ereignissen – immer wieder hatte sie aber auch große Dramatik. Es geht um den zweiten Weltkrieg, Verlust, Depressionen, Familie, Freundschaft und vieles mehr. Das machte sie für mich nicht immer einfach zu lesen und auch erst ab einem höheren Lesealter empfehlenswert. Gerade die Bezüge zum Holocaust sind deutlich und intensiv eingebaut.

Die einzelnen Charaktere im Buch sind vielfältig und mir mehr oder weniger nahe gekommen. Mit dem 15jährigen Jakob als Protagonist konnte ich gut mitfiebern und wollte mit ihm zusammen mehr erfahren. Trotz des jugendlichen Hauptcharakters war die Geschichte alles andere als kindlich. Die Fähigkeiten und Charakterzüge der besonderen Kinder machen die Erzählung erst zu dem was sie ist und Miss Peregrine bildet dabei den Mittelpunkt – sowie in der Vergangenheit Abe. Auch von diesem erfährt man erst nach und nach mehr und ich empfand es als höchst spannend seine Vergangenheit zusammen zu setzen. Der Aufbau und Hintergrund der Monster war für mich erstaunlich und nicht abgedroschen.

Im Voraus bin ich davon ausgegangen, dass es das Ziel ist die Insel der besonderen Kinder zu erreichen und war wahnsinnig gespannt darauf. Allerdings dauert es einzige Zeit bis dorthin und darum herum befinden sich viele andere Handlungsorte. Auch wird die Insel wieder verlassen – dabei ist sie mir fast etwas kurz gekommen.

Das Ende kommt mit einem Knall, für mich nicht vorhersehbar und führt definitiv gerade auf den nächsten Teil hin. Dabei war es schön zu lesen, dass auch die besonderen Kinder keine Superhelden sind, ebenso wie Jakob.

1. Die Insel der besonderen Kinder

2. Die Stadt der besonderen Kinder

3. Die Bibliothek der besonderen Kinder

(4. Der Atlas der besonderen Kinder)

 

Teil 1 wurde verfilmt – allerdings mit einigen Veränderungen bei Charakteren und Handlung. Trotzdem sehenswert.

 

》FAZIT:

Eine Mischung aus Abenteuer, Fantasy, realen Ereignissen und einer guten Portion Dramatik. Alles zusammen ergibt einen atmosphärischen, nicht immer leichten Auftaktband.