Rezension

Besser als Band 1 - jedoch leider auch nicht meins

The Belles: Königreich der Dornen - Dhonielle Clayton

The Belles: Königreich der Dornen
von Dhonielle Clayton

Bewertet mit 3 Sternen

Camille, Ambra, Edel und Rémy sind auf der Flucht - und gleichzeitig müssen sie unbedingt dafür sorgen, dass Charlotte gefunden wird, damit Sophia nicht den Thron besteigen kann. Das wäre ihr aller Untergang! Wie sollen sie das nur bewerkstelligen, wenn sie nie wissen, welche Pläne Sophia gerade zu ihrer Ergreifung schmiedet und wem man trauen kann?

Lange ist es her, seit wir Camille in die Welt der Belles begleiten durften. Wie ihr wisst, haben mir ein paar Dinge damals sehr gut gefallen, andere etwas weniger. Und auch nach Band zwei bleibe ich gespalten zurück. Zum einen finden keinerlei Rückblicke statt, was bei der Menge an Namen vermutlich den ein oder anderen etwas überfordern könnte. Camille, Ambra, Edel, Padma, Auguste, Gustave, Rémy, Sophia, Charlotte - und das ist nur ein Teil davon! Das hätte man mit ein paar Worten mehr ein bisschen schöner machen können.

À propos ein paar Wörter mehr... Die kreierte Welt der Belles hat mich erneut fasziniert, zumal oftmals eine gute Portion Gesellschaftskritik mitschwingt. Schönheitswahn, Bodyshaming, Mobbing - alles Dinge, die zwischen den Zeilen mitschwingen. Aber auch dieses Mal waren mir einige Stellen zu gewollt. Es wird auf Teufel komm raus übertrieben bildhaft beschrieben oder visuelle Vergleiche gezogen, damit der Leser alles so blumig und lebendig wie möglich vor Augen sieht. Das war mir einfach oftmals zu viel und hat für unnötige Längen gesorgt. Auch die Info, dass die Miniatur-Drachen in Camilles Schärpe nervös werden, habe ich deutlich verinnerlicht - das muss man nicht 50mal von neuem schreiben... Selbst die Storyline wiederholt sich irgendwie. Es wird jemand gefangen genommen, alle wollen sich nahezu kopflos/impulsiv darum kümmern, eine weitere Falle lauert... Es tut mir leid, aber für meinen Geschmack hat Dhonielle Clayton ihr Pulver dieses Mal unnötig verschossen. Die Story, die so spannend startete, verpuffte für meinen Geschmack in Wiederholungen und seichtem Geplänkel. Selbst das Ende ging mir ein bisschen zu schnell, ohne Nutzung des Potentials.

Nichtsdestotrotz kann man das Geschick der Autorin an vielen Stellen sehen, auch werden einige Geheimnisse gelüftet - was wir Leser ja prinzipiell immer gerne mögen. Aber alles in allem konnte mich die Autorin dieses mal nicht abholen, auch wenn viele Details zum Nachdenken anregen sollen.