Rezension

Besser als Band eins

The Brooklyn Years - Was niemand erfährt - Sarina Bowen

The Brooklyn Years - Was niemand erfährt
von Sarina Bowen

Bewertet mit 5 Sternen

Patrick O‘Doul, Mannschaftskapitän der Brooklyn Bruisers, geht auf dem Eis keinem Kampf aus dem Weg. Im Privaten meidet er jedoch enge Kontakte – keiner seiner Teamkameraden durfte bisher seine Wohnung betreten und niemand soll ihn berühren, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Das sind nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für die Physiotherapeutin Ari Bettini, die seine verletzte Hüfte behandeln soll. Doch nach und nach gewinnt sie sein Vertrauen, bis ihre Vergangenheit droht, die beiden einzuholen.

„Was niemand erfährt“ ist bereits der zweite Band der Autorin Sarina Bowen rund um das Eishockeyteam der Brooklyn Bruisers. Die Handlung setzt kurz nach den Geschehnissen von Band eins ein und wird, wie üblich, wechselnd aus der Perspektive beider Hauptcharaktere erzählt. Natürlich ist das Grundschema der Geschichte kein neues, aber der flüssige Schreibstil der Autorin und die sympathischen Figuren führen dazu, dass man unweigerlich süchtig nach der Reihe wird.

Im ersten Band „Was von uns bleibt“ war ich noch unsicher, was ich von dem verschlossenen Patrick O‘Doul halten soll. Inzwischen mag ich ihn und Ari sogar deutlich lieber, als Leo und Georgia – ihnen fehlte, meines Erachtens, die Tiefe und charakterliche Entwicklung. Patrick hingegen ist ein komplexer Protagonist und es ist interessant und wichtig, die Geschichte einer traumatisierten Figur auch einmal aus einer männlichen Perspektive zu lesen. Auch ein Vertreter eines harten Männersportes wie er darf Ängste und Schwächen zeigen!

Ari als Protagonistin blieb mir hingegen etwas fremd. Auch sie befindet sich zu Beginn des Romans privat in einer schwierigen Situation und muss um ihren Job und ihre eigene Sicherheit bangen. Dennoch fand ich es sehr schade, dass ausgerechnet dann, als Patrick sich ihr endlich öffnen kann, Ari ihn immer wieder von sich stößt, dann aber doch wieder schwach wird. Hier hätte ich mir etwas mehr Rücksicht auf seine Gefühle gewünscht.

Fazit: Guter zweiter Band einer Reihe, die absolut von ihren Figuren lebt