besser als der Auftakt
Nachdem mein Start in Wild like a river weniger gut verlaufen ist, war ich sehr gespannt ob ich mich mit Free like the wind besser anfreunden könnte oder nicht. Bei den Büchern von Kira Mohn hatte ich nämlich schon Bücher, die ich geliebt hatte und welche die ich weniger mochte.
Vermutlich liegt es auch an Raes Herkunft, weshalb ich gleich mit ihr sympathisiert habe, da ich auch vietnamesische Wurzeln habe und die Art von ihren Eltern gut nachvollziehen konnte. Beispielsweise dass viel Wert auf die Familie gelegt wird oder ihre Mutter Bian unbedingt möchte, dass Rae nicht alleine wandern geht.
Bei den beiden Protagonisten war die Figur Cayden für mich besser ausgearbeitet, da seine Handlungen und Gefühle ausführlich beschrieben wurde. Man konnte nachvollziehen, weshalb er so handelt und man lernt relativ schnell, dass er eine verletzliche Seite hat, die er unterdrückt. Eine Entwicklung hat man bei ihm vom Anfang bis zum Ende des Buches sehr gut gesehen.
Die Wanderung durch den Nationalpark wurde wunderschön beschrieben, da man die Natur und Tiere sich bildlich vorstellen konnte.
Der Zusammenhalt zwischen Cayden und Rae wächst in einem Rhythmus, der sehr glaubwürdig ist, da sie durch die Wanderung einander besser kennen lernen und ihre Gedanken miteinander teilen.
Mir hat bei Rae ein wenig ihre Gedanken gefehlt, sodass man sie besser verstehen kann. Über einen großen Teil erfährt man nur, dass der Verlust von Leah ihr schwer zu schaffen macht und in wenigen Sätzen wird es abgehandelt.
Über den Namen von Raes Mutter Bian spekuliere ich immer noch, da er meiner Ansicht nicht Vietnamesisch ist, aber vielleicht kenne auch einfach nur ich ihn nicht. Daher war es für mich persönlich jedes Mal verwirrend, wenn ihr Name und sie wieder im Buch aufgetaucht sind.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und packt mich im Vergleich zum ersten Band der Dilogie sehr, denn die Figuren sind gleich zu Beginn authentisch und man kann sich mit ihnen gut identifizieren.