Besser als der erste Teil
als ungekürztes Hörbuch
Ein großes ‚wow’ und ein kleines ‚argh’ – so möchte ich meinen gefühlsmäßigen Eindruck zusammenfassen.
Was für eine wohldurchdachte, mitreißende und spannende Geschichte hat sich Gian Carlo Ronelli da bloß ausgedacht?! Wissenschaftliche Ansätze klar formuliert, mystische Szenen wunderbar eingeflochten und am Ende, nun, da kam das ‚argh’. Was ist denn nun? Was ist mit Mark und was geschieht mit Dan? (ich hoffe, darauf gibt es im dritten Teil Antworten, sonst gibt es Abzüge in der B-Note!)
Und das Alles ist wieder super formuliert und voller Wortwitz (das Wort ‚Haderlump’ liebe ich), die Charaktere sind einprägsam. Durch die Strukturierung mit den Jahreszahlen war es mir leichter, der Handlung zu folgen, die sicher anspruchsvoller ist als im ersten Teil. Hier werden Zeitebenen verknüpft und das Thema Zeitreise in ganz neuem Licht aufgegriffen. Auch das Thema Zeitparadoxon wird vertieft, ein Problem, das meiner Meinung nach nicht klar ausdiskutiert ist. Oder wohl erst bewiesen werden sollte, denn irgendwie beißt sich hier die Katze immer in den Schwanz.
Kurze Erklärung: Man geht davon aus, dass innerhalb einer Zeitreise (in die Vergangenheit, Reisen in die Zukunft werden in solchen Geschichten meist als unmöglich erachtet) gewisse Handlungen unmöglich sind. So kann, angeblich, der Zeitreisende in der Vergangenheit nicht seine eigene Mutter ermorden, weil er dann gar nicht geboren würde. Auf der anderen Seite kann er sie aber auch nicht ermorden, wenn er gar nicht geboren wäre, sie würde also weiterleben. (an dieser Stelle verabschiedet sich mein Verstand dann auch regelmäßig)
Wie dem auch sei, mir gefällt die Gedankenwelt, in die mich Gian Carlo Ronelli hier entführt.
Christian Senger liest wieder gut und routiniert, sehr unaufdringlich und doch so, dass man die Charaktere auseinander halten kann.
Fazit?
Mir hat bereits der erste Teil gut gefallen, dieser hier ist noch besser. Ich freue mich auf den dritten!