Rezension

Besser als der Vorgänger

Samtschwarz - Marlene Bach

Samtschwarz
von Marlene Bach

Bewertet mit 5 Sternen

Vier Jahre hat es gebraucht, bis Marlene Bach ihre Heidelberger Krimireihe fortgesetzt hat. Im Mittelpunkt steht wieder die aus dem Vorgängerroman bekannte Mila Böckle, die immer noch die wenig lebensfähige Traumtänzerin ist. Sie führt gemeinsam mit dem Besitzer Hugo eine illegale Pension, die vorübergehend geschlossen ist, weil Hugo an Tenefiffa verreist ist. Dennoch tauch ein Gast auf, ein junger Mann, Vinzent, der sofort mit Mila flirtet und dieser auch nicht unsympathisch ist. Doch er wird vor ihren Augen von zwei weiteren, unversehens auftauchenden Gästen niedergeschlagen und verschwindet. Mila, die durch enormen Alkoholkonsum am Vorabend irritiert ist, weiß nicht, ob sie das alles nur geträumt hat und wendet sich sicherheitshalber an die ihr vertraute Kommissarin Mooser. Diese, gerade eine Auszeit nehmend, ist noch genau so widerborstig wie eh und je und lässt sich nur widerwillig daruaf ein, mit ihr zum Füllermuseum zu gehen, von  dem der Verschwundene gesprochen hat. In einem Cafe in der Nähe beobachtet Mila genau die Frau, von der sie meint, dass sie mit dem Verschwinden Vinzents zu tun hat. Sie und die Kommissarin folgen ihr und geraten dadurch in eine gefährliche Lage. Offensichtlich gibt es eine Gruppe, die es auf Umweltsünder abgesehen hat und diese zur Rechenschaft ziehen möchte, und das mit drastischen Mitteln. Es gelingt Mila und Frau Mooser zwar, aus ihrem Gefängnis zu entkommen, aber zwei ihrer Entführer entkommen und planen die nächste Aktion. Mila ermittelt teils auf eigene faust, teils mit der Polizei, und stößt auf ein überraschendes weiteres Motiv der Haupttäterin.

Im Vergleich zum Vorgängerroman hat mir dieser Krimi besser gefallen, aber Mila Weltfremdheit ist nach wie vor etwas befremdend. Manchmal möchte man sie einfach nur mal richtig durchrütteln, damit sie begreift, dass sie sich und andere mit ihrer unbedarften Art in Gefahr bringt.