Rezension

Besser als die meisten Bücher über Bibliomanie

Ex Libris - Anne Fadiman

Ex Libris
von Anne Fadiman

Noch ein Buch über die Liebe zu Büchern.. Kennt man schon, alles schon gelesen. Das mag nicht unrichtig sein, Anne Fadiman schreibt tatsächlich Wenig, was man nicht auch bei Manguel oder Flaubert lesen kann. Also, ein langweiliges Buch... weit gefehlt.

Die Autorin schreibt ausgehend von sich und ihrer, ebenfalls bücherverrückten, Familie über die Liebe zum geschriebenen Wort und dem Druckwerk. Sie beschreibt, mitunter chaotische, Ordnungssyteme, die verschiedenen Möglichkeiten ein Buch zu behandeln , das vom vielen Lesen angeregte Korrekturlesen von z. B. Spiesekarten, die Probleme, wenn Bibliotheken "heiraten" bzw. ihre Besitzer und noch vieles mehr.

Man spürt in jeder Zeile Fadimans Liebe zu Büchern,so dass der Leser sich sofort mit ihr verbunden fühlt. Ihr Schreibtstil ist anekdotenreich und leicht zu lesen. Etwas anstrengend mag die Anne Fadiman umgebende Familie sein, die sie nach deren Leidenschaft für das Lesen und das Buch befragt hat und in "Ex Libris" darüber berichtet. Insbesondere ihr Mann nervt (zumindest mich). Manchmal fragt man sich, ob es hier primär um Bücher oder um die Familie der Autorin geht. Natürlich toll, wenn sie eine so faszinierende Familie hat, die habe ich aber selbst und muss deswegen nicht darüber lesen...

Mein persönlicher Höhepunkt des Buches war die Schilderung der diebischen Freude, die die Autorin ob des Todes eines bestimmten Innenarchitekten hatte (warum verrate ich hier nicht, aber jeder Buchliebhaber wird das verstehen, mal ausgenommen der Familie des Architekten). Insgesamt gesehen ein sehr schönes, unbedingt lesenswertes Buch über die Liebe zu Büchern. Kommt zwar nicht an Manguel heran, aber man sollte Bücher nicht immer mit den Büchern des Besten messen.

Fazit: Besser als die meisten anderen Bücher über Bibliomanie.