Rezension

Besser als erwartet

Nur ein Tag
von Gayle Forman

Eine Geschichte über das Leben eines Mädchens, welches lernt selbstständig zu sein und ihrer Suche nach der Person, welche ihr Leben verändert hat.

Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Er ist ein freier und reiselustiger Schauspieler und all das, was die 18-Jährige Allyson nicht ist. Es entsteht eine Verbindung zwischen den Beiden und spontan lädt Willem Allyson für einen Tag nach Paris ein. Obwohl sie unsicher ist und es überhaupt nicht üblich für sie ist, sagt sie zu. Die beiden haben nur einen gemeinsamen Tag um Paris zu erkunden und dieser Tag wird Allysons Leben verändern.

Das Buch ist in zwei Hälften geteilt, der erste Teil heißt „ Ein Tag“ und der zweite Teil „Ein Jahr“. Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil, der sehr angenehm zu lesen ist. Sie hat sich vorab sehr gut über die Stücke von Shakespeare und der verschiedenen Orten informiert, weshalb man sich leicht in die Geschichte hineinfinden kann und eine bildliche Vorstellung bekommt.
Schön finde ich, dass Allyson von Shakespeare begleitet wird. Sie beschäftigt sich viel mit seinen Stücken und zieht auch Parallelen zu ihrem Leben.

Der Anfang beginnt direkt mit dem letzten Tag ihrer Europatour. Sie lernt auch sehr schnell Willem kennen, der sie durch seine charismatische und geheimnisvolle Art verzaubert. In Paris legt sie ihre alte Persönlichkeit ab und gewinnt zunehmend an Selbstsicherheit und traut sich viel mehr. Als Willem sie verließ, war Lulu, ihre neu gewonnene Persönlichkeit, nur noch eine Erinnerung.
Den zweiten Teil finde ich wesentlich besser und auch spannender. Sie besucht nun das College in Boston. Der zeitliche Sprung ging mir zu schnell und ich wusste nicht genau, wie ich die Situation einschätzen sollte. Man ist direkt mitten im Geschehen. Am Anfang des zweiten Teiles übertrieb und dramatisierte Allyson manche Situationen zu sehr und ihr Verhalten erschloss sich mir nicht wirklich. Aber nach und nach machte sie eine spürbare Veränderung durch und sie wurde mir sehr sympathisch. Sie löst sich immer mehr von ihren Eltern und wird erwachsener, während sie sich auf die Suche nach Willem begibt.
Das Ende hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es leider mit so einem miesen Cliffhanger endet. Es ruft förmlich danach, den zweiten Teil, der aus Willems Sicht geschrieben ist, zu lesen. Ich möchte gerne wissen, wie er das Jahr empfunden hat und was er in dieser Zeit alles erlebt hat.

Das Cover gehört für mich zu einem meiner Liebsten. Es ist sehr verspielt und gibt Hinweise auf das Buch, zum Beispiel das halbe Herz, das Mädchen und der Eifelturm. . Mir gefällt diese verspielte Art wirklich sehr.
Es ist auch außergewöhnlicher, weil der erste und der zweite Band perfekt zusammenpassen und nebeneinander gestellt ein Herz ergeben. Da schaut man sich das Cover doch sehr gerne an.

Die 18-Jährige Allyson ist ein braves und geordnetes Mädchen, die nichts riskiert und allem Ärger aus dem Weg geht. Als sie in Paris ist, hat sie nichts mehr von der braven Allyson. Ich finde es gut, dass sie aus sich herauskommt, auch wenn ich ihre Verwandlung zu Lulu zu schnell und unrealistisch finde. Auch verstehe ich nicht, wie sie so naiv sein konnte, mit einem Fremden alleine nach Paris zu fahren. Im Laufe des Buches hat es sich zum Glück verbessert, weil sie von sich aus mehr aus sich herauskommt und endlich ihren eigenen Weg geht, auch wenn dies ihren Eltern nicht gefällt.
Willem ist ein niederländischer Schauspieler und reist seit mehreren Jahren durch verschiedene Länder. Als er Allyson trifft, lädt er sie spontan für einen Tag nach Paris ein. Leider erfährt man nicht sehr viel über ihn, da er sehr verschlossen ist, was sein Leben betrifft. Auch hat er nur sehr wenige Auftritte im Buch, was ich sehr schade finde.

Fazit

Mir hat das Buch sehr gefallen, auch wenn mich manche Stellen etwas gestört haben und ich Allyson teilweise sehr nervig fand. Ich rate jedem, es lohnt sich dieses Buch bis zum Ende zum Lesen, vor allem da die Hauptperson eine positive Verwandlung durchmacht. Ich gebe dem Buch 4 Sterne.