Rezension

Beste dänische Thrillerliteratur

Sühne - Steffen Jacobsen

Sühne
von Steffen Jacobsen

Bewertet mit 5 Sternen

So wie Steffen Jacobsen die Schmerzen des krebskranken Pharmaunternehmers Frank Linden beschreibt, tun sie dem Leser weh. Dieser Schreibstil nimmt den Leser von Beginn an in Beschlag.

Eine Operatorin, beschönigende Bezeichnung für eine Auftragskillerin mit Ausblick aus ihrer Wohnung auf die Kopenhagener Marmorkirche und dem Kater Belphegor, bezeichnenderweise der Name eines Dämons und einem Waffenraum; Mit diesem Mädel ist nicht zu spaßen – Begegnungen könnten tödlich enden. Die Operatorin und ein Vollstrecker mit einer goldenen Regel: „Two in the heart and one in the head, and you know, they are dead.”

Michael Sander, Freelancer, verheiratet mit Kommissarin Lene Jensen – wie Mr. & Mrs. Smith.

Die Plot-Konstellation zum Zeitpunkt des Begräbnisses von Frank Linden ist an nichtgefühlter Spannung übersättigt, könnte jederzeit explodieren und überhaupt wird eine fast unerträgliche Atmosphäre erzeugt, die einem Gänsehaut erzeugen lässt.   

Bedrückend schaurig das gezeichnete Portrait der Operatorin, wie die Charaktere des Ehepaares Jensen und Sander. Beeindruckend das Verhältnis der Blutsbrüder Blythe und Sander.

Zum Plot: Von den kriminellen Machenschaften der machtbesessenen und skrupellosen Agitatoren der Pharmaindustrie möchte man als Leser lieber nichts wissen.

Rasanter Erzählstil mit knochentrockenem Humor in exzellenter Qualität. Es fällt schwer, das Buch wegzulegen, wahrlich ein hochklassiger Pageturner.