Rezension

Beste Fantasy vom König des Horrors

Der dunkle Turm 1. Schwarz - Stephen King

Der dunkle Turm 1. Schwarz
von Stephen King

Bewertet mit 4.5 Sternen

~~Carrie, Es, Friedhof der Kuscheltiere - Stephen King ist in der Literatur bekannt für seine Horrorromane. Dabei hat der amerikanische Schriftsteller auch ein grandioses Fantasy-Epos geschaffen:

In einer sterbenden Welt, in der nur noch alte Maschinen von einer anderen Zeit erzählen, lebt Roland der Revolvermann. Er ist der letzte seiner Art. Er reist durch die Welt, immer dicht auf den Fersen vom Mann in Schwarz. Einem Zauberer. Denn dieser, so glaubt Roland, kann ihm zum dunklen Turm bringen, dem Nabel der Welt. Immer hinter dem Mann im Schwarz her, zieht Roland durch Städte und Wüsten. Mitten in der Wüste entdeckt er dann den Jungen Jake. Der Elfjährige kommt aus einer anderen Welt, die Roland fantastisch und unbegreiflich zu sein scheint, in der es Autos, Fernsehen, Strom und vieles mehr gibt, das in der Zeit von Roland alles nicht existiert. Zusammen mit Jake zieht der Revolvermann weiter, bis er endlich den Schwarzen Mann eingeholt hat. Doch dieser stellt ihn, bevor er Roland sagt, was er wissen will, vor die Wahl, entweder er lässt den Jungen zurück oder wird nie etwas über den dunklen Turm erfahren.

Roland, der Revolvermann, ist ein eher schwieriger Zeitgenosse. Er ist mürrisch, misstrauisch und wortkarg. Doch gerade dies macht diesen Charakter so interessant. Und aufgrund des Schreibstiles von Stephen King wird der Leser förmlich in die Geschichte gezogen. Denn nur nach und nach werden ihm einzelne Teile genauer offengelegt und Zusammenhänge erklärt. Vor allem auch was den Charakter Rolands angeht. Sympathisch wird er dem Leser deswegen erst nach einiger Zeit. Umso weiter der Leser sich also auch in der Geschichte fortbewegt, umso mehr erfährt er über dessen Protagonisten und über die Zusammenhänge, die Suche Rolands und die Welt in der er lebt.

Diese Welt, diesen Eindruck bekommt man beim Lesen, scheint auch unsere Welt zu sein, nur in der Zukunft. Denn viele Dinge, auf die Roland stößt oder die er beschreibt, lassen an heutige denken, seien es Maschinen, wie zum Beispiel eine mechanische Wasserpumpe oder alte Hinterlassenschaften früher Völker wie ein Bahnhof in einem Berg. Daneben gibt es häufiger Andeutungen auf Naturkatastrophen und atomare Verseuchung, die vermuten lassen, dass es sich um eine zukünftige Vision unserer Welt handeln könnte.

Der Auftakt zu Stephen Kings Turmsaga ist spannend und verwirrend zugleich. Lässt der erste von acht Bänden doch noch sehr viele Fragen offen. Dennoch ist King mit „Schwarz“ ein unglaublich fesselnder Roman gelungen, bei dem der Leser zu keiner Zeit gelangweilt wird.