Beste Freundinnen
Bewertet mit 4 Sternen
Alice ist mit ihrer Mutter ständig unterwegs und an keinem Ort lange. Durch den Job ihrer Mutter hat sie keine Chance Freundschaften aufzubauen.
Der nächste Ort aber dort gibt es Cherry und das unwahrscheinliche geschieht - Alice bekommt eine beste Freudin.
Alice schließt man unheimlich schnell ins Herz und man spürt von der ersten Seite an die Komplexität ihres Charakters. Bei Cherry ist das etwas ganz anderes. Man braucht seine Zeit um mit ihr warm zu werden und um zu verstehen warum sie so anders ist. Aber gleichzeitig strahlt sie eine ansteckende Lebendigkeit, die Alice aus ihrer Einsamkeit rettet. Alles was die beiden machen ist irgendwie extrem aber sie scheinen das zu brauchen um das Leben zu spüren.
Hannah, Alice Mutter wirkt von der ersten Sekunde an sehr exzentrisch. Also genau so wie man sich eine Operndiva vorstellt. Mit ihr wurde ich so gar nicht warm und ihr ganzer Charakter war mir eine Spur zu flach. Es haben ein paar Worte gefehlt um sich in sie hineinversetzen zu können. Ebenso erging es mir mit Micha, Cherrys Vater. Es hat mich aber nicht so wirklich gestört da die beiden nur Begleiterscheinungen waren. Im Vordergrund stand die Freundschaft der beiden Mädchen und die war sehr authentisch und berührend dargestellt.
Und so ganz still und heimlich schleicht sich auch eine dunkle Bedrohung ins Leserherz. Man kann sie nicht fassen aber sie ist allgegenwertig. Man merkt das da etwas lauert und das es nur noch wartet um zuzuschlagen. Dennoch hat mich das Ende überrascht und auch ziemlich kalt erwischt.
Alles in allem, ist es eine wirklich gut geschriebene Geschichte mit zwei Charakteren, die allein schon außergewöhnlich sind aber in Kombination - einfach unglaublich. Absolut berührend.