Rezension

Bestmögliche Entscheidungen treffen

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

Bewertet mit 5 Sternen

Im Alter von zehn Jahren schlägt im Haus von Alex Woods ein Meteorit ein und trifft ihn am Schädel. Der wird zwar zusammengeflickt, doch leidet Alex in der Folgezeit an Epilepsie. Während deshalb gemeinhin angenommen wird, Alex habe einen Dachschaden, ist er tatsächlich hochintelligent und wissbegierig mit Interesse an Astrophysik, Neurologie, Mathematik und Literatur. Das macht ihn bei Gleichaltrigen zum Außenseiter. Deren Schikanen ist es allerdings zu verdanken, dass Alex die Bekanntschaft des alten, übellaunigen Mr. Peterson macht, einem Vietnamveteranen, Eremiten und Pazifisten. Zwischen beiden entwickelt sich eine ungleiche Freundschaft. Durch Mr. Peterson gewinnt Alex eine besondere Lebensanschauung: Man hat nur ein einziges Leben und sollte immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen. Als bei Mr. Peterson eine unheilbare neurologische Krankheit diagnostiziert wird, die ihm sein verbleibendes Leben lebensunwert erscheinen lässt, erweist Alex ihm einen letzten Freundschaftsdienst …

 

 

Das Buch ist im Stil Kurt Vonneguts geschrieben, der selbst wie auch seine Werke eine wichtige Rolle spielen und mich neugierig auf seine Arbeiten gemacht haben, die ich bis auf Schlachthof Nr. 5 bislang nicht kenne. Der Leser erfährt im ersten Kapitel zunächst das Ende der Geschichte des dann 17jährigen Protagonisten Alex, um anschließend sieben Jahre zurückversetzt und mit Alex ganzer Geschichte vertraut gemacht zu werden. Dabei findet die Darstellung aus seiner Ich-Perspektive statt. Er spricht zudem den Leser häufig direkt an, so dass dieser sich eingebunden fühlt in dem Geschehen und möglichst schnell alles erfahren will. Der Geschichte haften fast philosophierende Züge an, indem ernste Themen wie Mobbing, Leben, Tod, Krankheiten, Moral und vor allem die Frage nach dem Recht auf Entscheidung über das eigene Leben behandelt werden. Das alles regt zum Nachdenken an. Angesichts des humorvollen Grundtons bleibt die Lektüre aber fast durchweg einfach. Im Zentrum steht die Freundschaft zwischen Alex und Mr. Peterson. Sie ähnelt der von Russell und Carl in Pixars mehrfach in Bezug genommenem Up. Die Freundschaft entwickelt sich allmählich, bis am Ende beide bereit sind, so viel füreinander zu tun. Alex ist merklich zu einem erwachsenen jungen Mann gereift.

 

Bei mir hat das Buch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es handelt sich um einen beachtlichen Debütroman.