Rezension

Beutekunst

Das neunte Gemälde -

Das neunte Gemälde
von Andreas Storm

Bewertet mit 4 Sternen

Lennart Lomberg ist ein anerkannte Kunstexperte, speziell auf dem Gebiet der NS-Beutekunst. Er erhält den Auftrag, ein seit 1943 verschollenes Gemälde an den rechtmäßigen Besitzer zurück zu geben. Doch bevor er sich damit beschäftigen kann ist der Auftraggeber tot und Lenn gerät in die Ermittlungen der Polizei. Auch aus persönlichen Interessen ermittelt er selbst in dem undurchsichtigen Fall, der zurück geht auf das Jahr 1943 in dem sein eigener Vater im Jeu de Paume in Paris bei der Registrierung von Beutekunst, Besitz deportierten Juden, involviert war. Nach Kriegsende, besonders ab dem Jahr 1966 machte sein, längst verstorbener, Vater Karriere beim BKA, obwohl er nicht die entsprechenden Qualifikationen hatte. In dieser Zeit waren in allen Bereiche ehemalige Nazis an der Macht, erst später sollte es sich ändern.
Andreas Storm springt in diesem fiktiven Werk mit wirklich statt gefundenen Ereignissen in den Jahren 1943, als mehrere Gemälde verschwanden, dem Jahr 1966, als es zum Karrieresprung von Lenns Vater kam und dem Jahr 2016, der Jetztzeit hin und her. Der Roman gibt viele Einblicke in die Welt des Kunsthandels und dem Umgang mit Beutekunst, die Spannung lässt jedoch durch die sehr detaillierten Beschreibungen ein wenig nach. Um selbst den Anschluss nicht zu verpassen ist ein genaues Lesen erforderlich.