Rezension

Bewegend!

Bevor ich sterbe - Jenny Downham

Bevor ich sterbe
von Jenny Downham

Inhalt: Die 16-jährige Tessa hat Leukämie und weiß, dass sie sterben wird. Doch sie will nicht gehen, bevor sie nicht richtig gelebt hat. Deswegen schreibt sie sich eine Liste mit 10 Dingen an die Zimmerwand, die sie tun will, bevor sie stirbt. Doch dann trifft sie Adam und was sie will, ändert sich mit einem mal.

Als ich mir das Buch vor einiger Zeit angeschafft habe, hatte ich die Befürchtung es wäre eines dieser Bücher die das Thema Tod mit ein wenig zu viel Dramatik behandeln. Doch ich war von „Bevor ich sterbe“ wirklich überrascht. Die Autorin weiß mit diesem Thema bedächtlich und doch mit dem richtigem Maß an Drama umzugehen. Sie hat den Präsens verwendet, was für mich persönlich immer ein wenig umständlich zu lesen ist, hier jedoch vollkommen passend erscheint. Dadurch wirkt das ganze vergänglicher und es wird dem Leser nur noch mehr klar, worauf das alles unwiderruflich hinaus läuft.
Tessas Situation wird schonungslos geschildert und wirkt deswegen umso realistischer. Sie ist fixiert auf diese zehn Dinge, von denen sie glaubt sie noch unbedingt vor ihrem Tod erledigen zu müssen, lernt jedoch in diesem Prozess, dass man vieles nicht erzwingen kann, manche Dinge nicht so wichtig sind und andere darum umso mehr. Ihre Geschichte erzählt sie stets irgendwie distanziert, was sie zeitweise vielleicht etwas unverständlich oder sogar unsympathisch wirken lassen kann, trotzdem jedoch im gleichen Maße notwendig ist um bei dem ganzen nicht zu sehr „auf die Tränendrüse zu drücken“.
Trotz allem nimmt einen das Buch mit, schockiert ein wenig und lässt zu, dass man selbst den Tod so nah miterleben kann, ohne ihn zu erleben.