Rezension

Bewegend

Sarahs Schlüssel - Tatiana de Rosnay

Sarahs Schlüssel
von Tatiana de Rosnay

Wow, ich muss jetzt einfach ein paar Zeilen zu dieser Geschichte verfassen. Behandelt haben wir sie im Französischunterricht und was Schullektüren angeht, sind meine Ansprüche mittlerweile nicht mehr hoch. Nun wurde ich von diesem Buch also wortwörtlich umgehauen. Gelesen habe ich auf Französisch und im Anschluss habe ich noch einmal die deutsche, verfilmte Version angesehen. Inhaltlich geht es in der Geschichte um ein kleines Mädchen, namens Sarah, welches Jüdin ist. Zusammen mit ihren Eltern wird das zehnjährige Mädchen im Zuge einer Judendeportation ins Velodrom gebracht. Zuvor versteckt das Mädchen seinen Bruder, um ihn vor dem Regime zu schützen und am Leben zu halten. Während Sarahs Eltern weiter ins Konzentrationslager deportiert werden, schafft sie es mit einer weiteren jungen Insassin zu fliehen und beginnt ein neues Leben. Das Buch spielt in zwei Zeiten. Regelmäßig gibt es Zeitsprünge zwischen 1942 und 2009. Das Spannende ist an dieser Stelle, dass die beiden Geschichten stärker zusammenhängen, als man anfangs vielleicht vermutet hat. 

Mich hat die Geschichte sehr bewegt. Während der Geschichte wird deutlich, dass es sehr wichtig ist, über die Vergangenheit offen zu reden. Nur dadurch, kann man Geschehendes für die Nachwelt erhalten. Zudem finde ich interessant, dass es hier um die Deportationen in Frankreich gibt. Über Deportationen in Deutschland weiß man bereits einiges, was an zahlreichen Quellen belegbar ist. Außerdem kennt man Hitlers Ideologien der Rassenlehre und des Antisemitismus. In dieser Geschichte jedoch wird deutlich, wie schrecklich es auch in Frankreich der jüdischen Bevölkerung erging. Zuletzt finde ich den Erzählstil hervorragend. Ich hatte das Gefühl ein Teil der Geschichte zu sein und habe die ganze Zeit mit den Charakteren gefühlt und vor allem gelitten. Dieses fesselnde Geschichte kann ich auf jeden Fall jedem weiterempfehlen. Jedoch sollte einem bewusst sein, dass sehr schreckliche Bilder vor dem eignen Auge entstehen werden und dass die Geschichte einen nicht mehr so schnell loslässt.