Rezension

Bewegend

Brücken der Hoffnung - Livia Bitton-Jackson

Brücken der Hoffnung
von Livia Bitton-Jackson

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum Buch:

Brücken der Hoffnung

ein Leben nach Auschwitz

Inhalt in meinen Worten:

Livia Bitton-Jackson erzählt in diesem Buch ihre Geschichte. Es ist die zweite Memoiren ihres Lebens, und dennoch unfassbar spannend und zugleich lerne ich extrem viel durch diese Geschichte.

Im KZ werden sie und ihre Mutter aus der Reihe die eigentlich auf dem Weg zur Gaskammer ist, herausgeholt und müssen beide zwar im KZ bleiben, doch sie sterben nicht. Letztlich sind sie, ihre Mutter und ihr Bruder diejenigen die am Leben bleiben.

Als sie dann aus dem KZ entlassen werden, müssen sie sich erst einmal wieder zurecht finden, ihre Dinge wurden von Nachbarn geklaut, die sie wieder zurück erhalten haben, sogar der Mantel des Vaters findet auf kurioser Weise den Weg zurück zu ihr und ihrer Mutter, was aber auch bitter nötig war, denn der Winter war kalt.

Letztlich wird sie jüdische Lehrerin und darf Mädchen unterrichten und das ist ihr Glück das darauf geachtet wurde, das sie die beste Bildung erhält, die nur möglich ist.

Als ihr Bruder nach Amerika darf, sind sie und ihre Mutter alleine. Werden sie den Bruder und Sohn wieder sehen?

Das erfahrt ihr, wenn ihr einen Blick in das Buch hineinwerft.

Wie ich das Gelesene empfinde:

Das Buch ist eine Lebensgeschichte die mich sehr berührte. Eine wahre Geschichte die aufzeigt, auch wenn der Start in das Leben alles andere als einfach ist, kann daraus eine Blüte entstehen, die zu einer wahren Prachtblume erwächst. Denn das geschieht Livia. Sie ist eine der letzten lebenden Zeitzeugen vom Holocaust.

Gestaltung des Buches:

In vielen kurzen Kapiteln erfahre ich, wie Livia und ihre Familie durch die Zeit reisen. Jedes Kapitel hat eine bestimmte Zeit im Blick. Die Sprache ist einfach, so das schon junge Leser die Geschichte erfassen können, aber auch gerade ältere Leser werden berührt und werden staunen, was es bedeutet ein Leben zu leben, wie es Livia getan hat.

 

Geschichte:

Ich hab schon einmal ein Buch von einem Juden lesen dürfen, der in meinen Augen den Krieg um Israel hochlobte, damit konnte ich nicht viel anfangen, und war eher erschrocken. Auch wenn ich vom Krieg und um die Umstände des Israels wie es heute besteht, lesen darf, ist es dennoch nicht Kriegsverherrlichend sondern eine Geschichtliche Erzählung, die mir bewusst macht, das es ein Kampf war um dort zu landen, wo man landen wollte, und doch das es Wege gab um das Überleben zu sichern aber nicht nur das sondern auch noch ein wenig Freude im Leben zu empfinden. So erlebt Livia das sie schon in jungen Jahren junge Mädchen unterrichten darf, die gerade ein bis zwei Jahre jünger sind als sie und dennoch ist es ein zusammensein der besonderen Art. Die Schülerinnen lernen viel von ihrer besonderen Lehrerin und zeitgleich nutzt Livia durch Geschicklichkeit ihre Gaben einzusetzen und damit ihr und ihrer Mutter ein relatives angenehmes Leben zu leben. Nebenbei erfahre ich aber wie es mit Juden nach dem zweiten Weltkrieg weiterging. Nur weil ein Krieg offiziell zu Ende war, heißt es nämlich nicht, das keine Probleme mehr herrschen und das alle jetzt die Juden akzeptieren, genau das Gegenteil ist der Fall.

Für mich eine spannende Erfahrung in diesem Buch die Geschichte zu entdecken.

Spannung:

Ich finde Lebensgeschichten spannend, niemand lebt so wie der andere, selbst wenn er in der gleichen Zeit und die gleiche Chancen hat, nutzt jeder sie anders. Livia ist positiv geblieben trotz und gerade wegen ihrem schweren Paket, sie steht für sich und viele andere ein, und das war nicht immer einfach, so ist das Buch für mich eine spannende Lektüre gewesen, und ich wusste nie wohin es gehen wird, weil es mein erstes Buch der Autorin ist und ich bereue es nicht.

 

Empfehlung:

Wenn ihr euch fragt, wie es mit den Juden weiterging, die den Holocaust überlebten, und wie jeder nach dem Krieg sein Leben neu aufbauen musste, dann kann ich nur sagen, schaut in das Buch hinein. Es wird euch überraschen, überführen, euch vielleicht neu zum nachdenken anregen und euch vor allem aufzeigen, nicht alles muss man negativ sehen, wenn man aus Widrigkeiten das Gute dennoch herausholt gibt es und kann es Hoffnung geben. Doch jeder ist seines Glückes Schmied und die Frage ist, ob jeder so viel Kraft und Mut hat wie es Livia und ihre Familie an den Tag gelegt hat.

 

Bewertung:

Mich berührte das Buch intensiv, gerade weil ich mitlitt und auch staunte, wie es war für Juden in ihre alte Heimat zurückzukehren und dort erst einmal zu sehen, das alles was sie besaßen unter den Dorfbewohnern aufgeteilt wurde und sie erst einmal bei null anfangen mussten, doch nach und nach fanden sie ihre Dinge, nach und nach fanden sie ihren Weg und nach und nach wurde klar, wohin es geht. Für mich eine wirklich spannende Zeitreise in eine Zeit, wo ich vielleicht nicht so viel Kraft gehabt hätte, wie es Livia und viele andere im Buch hatten.

Deswegen möchte ich fünf Sterne geben und bin froh das dieses Buch zu mir in den Kopf gelangen konnte, denn es lässt mich dankbar und sogar voller Hoffnung zurück. Das auch ich mit allen Schwierigkeiten etwas Gutes aus mir und meinem Leben noch machen kann.