Rezension

Bewegend - ein Must-Read für Liebesroman-LeserInnen!

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt - Brittainy C. Cherry

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 5 Sternen

Da der Klappentext zum Inhalt nicht viel sagt, erstmal ein paar Worte dazu, worum es eigentlich geht:

Unsere Protagonisten sind Grace und Jackson - zwei Menschen die auf den ersten Blick eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten. Grace ist Pastorentochter und arbeitet als Lehrerin in Atlanta. Ihre Familie lebt noch in ihrem kleinen Heimatstädtchen, in dem sie auch ihren Mann Finn kennengelernt hat. Und genau mit diesem muss Grace gerade eine schwere Trennung durchstehen, die sie wieder in ihre Heimat zurückführt. Um sich ein paar Tage Auszeit zu nehmen, fährt sie spontan zu ihrer besten Freundin. Kaum die Stadtgrenze passiert, machen jedoch die Bremsen ihres Autos schlapp und Grace wird von Jackson gerettet. Dieser begegnet Grace jedoch alles andere als freundlich, ist sie doch das Prinzesschen der seiner Meinung nach schlimmsten Familie der Stadt. Im Gegenteil zu Grace' bis dahin scheinbar perfektem Leben ist seines das einzige Chaos. Als Kind verlor er seine Mutter bei einem Autounfall. Sein Vater hat sich von da an dem Alkohol zugewandt und kein Ende mehr gefunden. Jackson selbst geriet in die Drogenabhängigkeit, nur ein Entzug konnte Abhilfe schaffen. Doch wenn ihn der - wie Jackson sagen würde beschiss*** - Alltag wieder einholt, helfen ihm nur seine Affären, den Drogen zu wiederstehen. Als Grace und Jackson aufeinander treffen, kommt es zu gewaltigen Beschimpfungen, vielen Vorurteilen und - wie vielleicht schon zu erwarten ist - überraschenden Gefühlsexplosionen!

Zunächst muss ich sagen, dass dies mein erster Roman von Brittainy C. Cherry war, ich bin also mit noch keiner Meinung über die Autorin an das Buch herangegangen, dafür aber mit meiner bei Liebesromanen typisch kritischen Haltung. Was ich bei Liebesromanen nun wirklich gar nicht leiden kann, sind zu viel Schnulze, zu wenig Realitiät, Paare, die auf den ersten 100 Seiten zusammenfinden und dann ihre kleinen Beziehungswehwehchen durchleben müssen, fehlende nachvollziehbare Emotionalität und unrealistische Gefühlswallungen. Hier habe ich nun 5 Sterne vergeben, was wohl für sich spricht: Keines von diesen Vorurteilen wurde erfüllt! Ganz im Gegenteil: Brittainy C. Cherry bringt unbeschreiblich viel Emotion in ihren Roman, ohne sich auf eine kitischige Spur zu begeben. Man durchlebt als Leser gute wie schlechte Gefühle, dabei bewegt sich der Roman stets an dem Realistischen und Vorstellbaren. Mir erschien hier nichts künstlich inszeniert, verworren, sondern in der Regel nachvollziehbar. Und - ohne zuviel verraten zu wollen - auch die Protagonisten finden erst ganz zum Schluss ihr eigenes Happyend. 

Dass es sich bei diesem Roman eindeutig um einen Liebesroman handelt, möchte ich gar nicht abstreiten, dennoch finde ich es erwähnenswert, dass es hier auch Themen über die klassische Mann-Frau-Liebe hinaus gibt. Da wäre zum einen das Thema Liebe zur eigenen Mutter oder die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern, die sie niemals haben durfte. Die Autorin macht hier das Thema Fehlgeburten ganz groß. Ich kann jemandem, der dies oder ähnliches bereits durchgemacht hat, weder zu noch von dem Roman abraten, nur so viel: Die Autorin geht mit dem Thema sehr behutsam und respektvoll um und zeigt Wege der Akzeptanz auf.  Ich bin mir nicht sicher, ob ich nun zum Abschluss tatsächlich noch Worte über den Schreibstil verlieren muss, aber um die Rezension vollständig zu machen: Über diesen gibt es absolut nichts Schlechtes zu sagen - sehr klar und gefühlvoll! Mich hat die Autorin mit diesem Werk nicht nur überrascht, sondern auch überzeugt und nun möchte ich es jedem nahelegen, der gerne Liebesromane liest. Dann ist "Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt" nämlich ein MUSS! :-)