Rezension

Bewegend und keine leichte Kost

Vielleicht tanzen wir morgen - Ruth Hogan

Vielleicht tanzen wir morgen
von Ruth Hogan

Bewertet mit 4 Sternen

Mascha lebt seit dem Tod ihres Sohnes sehr zurück gezogen und lässt kaum jemanden an sich heran. Erst mit der Obdachlosen Sally Red Shoes kann sie über das Vergangene reden und sich wieder ein wenig für das Leben öffnen... .
Ruth Hogan hat hier einen sehr bewegenden Roman geschrieben, der mich berührt hat, aber mich auch mit einem beklommenen Gefühl zurück lässt. Die Handlung entwickelt sich langsam und man lernt erst einmal Mascha sehr gut kennen. So werden erst sehr viele Details aus ihrem täglichen Leben beschrieben, was die Geschichte für mich ein wenig langatmig gemacht hat. Man braucht so schon eine gewisse Zeit, um sich einzulesen und in das Buch hineinzufinden.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, wodurch ein wenig Abwechslung und auch unterschiedliche Sichtweisen in die Handlung hineinkommen. Gerade zu Beginn habe ich diese Wechsel allerdings als etwas verwirrend empfunden.
Mit Mascha leidet man irgendwie richtig mit. Ich kann verstehen, dass sie noch immer trauert und davon auch ihr ganzer Alltag und ihre ganze Lebensweise bestimmt wird. Man bekommt durch sie einen wie finde, sehr echt wirkenden und dadurch auch sehr schmerzvollen Einblick in das Leben einer Person, die einen schweren Schicksalsschlag verkraften muss. Es wird einfach sehr deutlich, dass man nach so einer Sache nicht einfach weiter machen kann und sich einfach alles ändert.
Ruth Hogan hat einen ungewöhnlichen Schreibstil, der einfach gut mit der Handlung an sich zusammenpasst. Alles wird so beschrieben, dass man sich die Orte, die Figuren, aber auch die Gefühle sehr gut vorstellen kann. Genau deshalb ist dies auch kein leichtes Buch, sondern manchmal schon harte Kost, die den Leser nicht loslässt. Wer einfach nur von einem Roman gut unterhalten werden möchte, ist hier definitiv falsch. 
Insgesamt ist ,,Vielleicht tanzen wir morgen" ein bitterer und bewegender Roman. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.