Rezension

Bewegend und unaufgeregt

Aus der Mitte des Sees -

Aus der Mitte des Sees
von Moritz Heger

Bewertet mit 4.5 Sternen

Moritz Hegers Roman „Aus der Mitte des Sees“ ist die berührende Geschichte des Benediktinermönches Lukas, der nach dem Austritt eines etwa gleichaltrigen Mitbruders von widerstreitenden Gefühlen beherrscht wird. Gerade hat er die Geburtsanzeige zur Geburt eines Sohnes seines ehemaligen Mitbruders und Freundes erhalten; nun tut er sich schwer, ihm aus freiem Herzen zu gratulieren. Einerseits grollt er ihm und fühlt sich von ihm im Stich gelassen und verraten. Andererseits empfindet er aber auch einen Stich Eifersucht darauf, dass der andere den Mut aufgebracht hat, dem Mönchsein den Rücken zu kehren und ein ganz anderes Leben zu wagen. 
Immer wieder zieht es ihn zum See, in dem er eigentlich nicht nur schwimmt, sondern eigentlich meditiert und betet.
Ihm stellt sich die Frage, wie tragfähig sein eigenes Glaubensfundament eigentlich ist. Und dann tritt unverhofft Sarah in sein Leben und wirbelt es ganz schön durcheinander. 
Ein glaubwürdiger Roman, der den Leser intensiv teilhaben lässt am Innenleben eines Benediktinermönches, der sich seinen Zweifeln, seinen Fragen, seinem Glauben und seinen Gefühlen stellt.