Bewegende autobiografische Erzählung
Bewertet mit 5 Sternen
Das Buch ist die sehr bewegende Autobiografie der Autorin. Ihr Schicksal zu lesen, hat mich wirklich sehr berührt. Für mich, selbst nur wenige Jahre älter als die Autorin und sehr behütet aufgewachsen, ist eine solche Kindheit bis hin zum jungen Erwachsenenalter fast unvorstellbar. Sie wird als uneheliches Kind einer Mutter mit einer Reihe weiterer unehelicher Töchter in der ehemaligen DDR geboren. Die Mutter selbst ist Mitglied einer Großfamilie mit jüdischen Wurzeln, unterhält Kontakt zu Intellektuellen, Künstlern, Studenten und lässt sich um Ende der 1970er Jahre ausbürgern, um ein Leben als Hippie und Sozialfall in Schleswig-Holstein zu führen. Die Kinder werden stets sehr vernachlässigt. Die Autorin kehrt noch als Jugendliche nach Berlin zurück.
Nicht nur das Leben der Autorin wird sehr interessant aufgearbeitet. Es gibt auch viele Informationen zu den Verhältnissen in der DDR und den jüdischen Zweig der Familie. Ist es anfangs noch schwer, sich in die familiären Verästelungen hineinzufinden, gibt sich das bald, zumal viele Episoden mehrfach wiederholt werden (und damit auch eindringlicher werden). An fehlender Chronologie sollte man auch keinen Anstoß nehmen.
Wer Familiengeschichten mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen.