Rezension

Bewegende Familiengeschichte

Sieben Tage am Fluss -

Sieben Tage am Fluss
von Hannah Richell

Bewertet mit 5 Sternen

Mit 16 Jahren verließ Margot nach der Trennung ihrer Eltern und tragischen Ereignissen, die sie bis heute nicht verarbeitet hat, Windfalls, das Haus in dem ihre Mutter lebt. Als sie eine SMS von ihren Schwestern Lucy und Eve bekommt, die sie zur sehr kurzfristig angesetzten Hochzeit von Lucy einladen, kommt sie nicht umhin, in die alte Heimat zurückzukehren und sich der Vergangenheit und dem Streit mit ihrer Mutter zu stellen. Doch auch ihre Schwestern haben Geheimnisse.

Vom Cover und dem Klappentext her, dacht ich eher an einen eher seichten Wohlfühlroman, doch ich wurde positiv überrascht. Der Schreibstil der Autorin ist sehr eingängig, aber keineswegs anspruchslos. Von Anfang an packte mich die Geschichte mit Andeutungen über Geheimnisse und Konflikte in der Vergangenheit von Margot, die sehr verschlossen ist, aber dennoch meine Sympathie und vor allem Empathie weckte. Auch die anderen beiden Schwestern konnte ich mir sehr gut vorstellen: Lucy, die Impulsive und Spontane, Eve eher eine Person, die gern alles geregelt hat. Die Verbindung zwischen ihnen konnte man deutlich spüren, auch wenn sie sich nicht immer einig waren.  Besonders interessant jedoch war Margots Beziehung zur Mutter, die als Autorin von Bestsellern immer sehr abwesend war. Nur nach und nach lässt Hannah Richell den Leser erkennen, was vor Jahren dieses Zerwürfnis auslöste. Die Ungewissheit, die tragischen Ereignisse und die Geheimnisse innerhalb der Familie verknüpfen sich zu einem intensiven, tiefgehenden Leseerlebnis, das vor allem am Ende zu Tränen rührt. Wer gerne Familiengeheimnis-Romane liest, wird von diesem bestens unterhalten werden.