Rezension

bewegende Familiengeschichte.....

Rosaleens Fest - Anne Enright

Rosaleens Fest
von Anne Enright

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung
Rosaleen ist eine Frau, die nichts tut und von den anderen alles erwartet. Sie ist Mitte siebzig, die vier Kinder sind schon lange aus dem Haus. Die Brüder Dan und Emmett sind vor der Enge der irischen Heimat in die Ferne geflohen; das Nesthäkchen Hanna wollte auf den Theaterbühnen der Welt reüssieren, spricht aber nun dem Alkohol zu, und Constance, die Älteste, hat sich selbst verloren. Doch abgenabelt hat sich keines der Kinder. Noch immer versucht jedes auf seine Weise, es dieser besten aller Mütter recht zu machen. Und scheitert.
Da kommt die Einladung zu einem letzten Weihnachtsfest in Ardeevin. Rosaleen möchte das Haus, in dem die Kinder groß geworden sind, das voller Erinnerungen an glückliche Momente und Verletzungen steckt, verkaufen. Die Geschwister reisen mit diffuser Hoffnung auf Versöhnung an – und doch endet es, wie noch jedes Weihnachten geendet hat.
Meinung
Als ich die Anfrage vom Verlag bekam und den Klappentext las, dachte ich mir, ja…dies könnte ein toller Familienroman werden. Von der Autorin selbst habe ich noch nichts gelesen und somit war ich ganz gespannt darauf….
Vorab mal gesagt, dieses Buch war anders, als ich gedacht hätte. Große Gefühle stehen im Mittelpunkt. Vor allem die Liebe und der Hass in der Familie. Eine Mutter die nicht loslassen kann und damit ihre Kinder nur noch weiter von sich weg drängt. Es kommt zu vielen Komplikationen und Missverständnissen und am Ende, da passiert noch etwas Ausschlaggebendes, denken alle über ihre Meinungen und Verhaltensweisen nach.
Der Einstieg war ganz ok. Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Teil 1 beinhaltet den Abschied und das Loslassen von Rosaleen zu ihren 4 Kindern. Sie sind erwachsen und jeder möchte seinen eigenen Weg gehen. Leider kommt die Mutter damit nicht so zurecht und steigert sich in Depressionen hinein. Bei den Kindern, Constance, Emmet, Dan und Hanna läuft auch nicht so alles rund wie es sollte und somit sind sie eigentlich nur von ihrer Mutter genervt und flüchten so weit wie möglich. Dennoch ganz abnabeln können sie sich nicht, sie wollen ja doch der Rosaleen alles recht machen. Dies klappt aber nur bedingt und Rosaleen wird immer mürrischer und nerviger. Im zweiten Teil erfuhr ich über die Rückkehr der Kinder zur Mutter. Alle haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen und so sah dann natürlich auch das Wiedersehen aus.
Die Charaktere fand ich ganz gut beschrieben. Jeder hat seine Schwächen und Stärken und wurde von der Autorin genau richtig in Szene gesetzt. Rosaleen hat mich zeitweise etwas mit ihrer Mutterliebe genervt, zum Ende hin verstand ich sie aber besser und kam auch mit ihrer Person klar.
Den Schreibstil von Frau Enright empfand ich als sehr angenehm und das Buch ließ sich schnell und flüssig lesen. Die Kapitel waren für meinen Geschmack manchmal etwas zu lang.
Cover
Ein schönes Cover mit weißem Hintergrund und roten Blättern, dass man auf jeden Fall in die Hand nehmen möchte.
Fazit
„Rosaleens Fest“ ist eine bewegende Familiengeschichte, mit vielen Emotionen und Gefühlen, sei es positiv oder negativ, mit vielen Schicksalen und Tragödien. Es zeigte mir auf, wie das Leben so wirklich sein kann. Ich fand es recht gut, aber es hätte bestimmt noch etwas mehr herausgeholt werden können. Somit vergebe ich sehr gute 3 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.