Rezension

Bewegende Liebesgeschichte...

Tru Blue - Melissa Foster

Tru Blue
von Melissa Foster

Bewertet mit 5 Sternen

Bewegende Liebesgeschichte...

Der Liebesroman „Tru Blue - Im Herzen stark“ von Melissa Foster ist am 22.07.2020 im World Literary Press Verlag erschienen und spielt in Peaceful Harbor.

Trumann Gritt hat sein Leben nach einem längeren Gefängnisaufenthalt gerade wieder im Griff, als sein drogenabhängiger Bruder ihn anruft und um Hilfe bittet. Und zwar nicht für sich selbst, sondern für ihre Mutter. Doch Tru kommt zu spät. Ihre Mutter ist an einer Überdosis gestorben. Das ist aber noch nicht alles. In der kleinen Wohnung muss Tru feststellen, dass er zwei jüngere Geschwister hat, beides Kleinkinder. Für ihn kommt nur eine Möglichkeit in Betracht. Er nimmt die beiden Kleinen mit zu sich und will ihnen einen besseren Start ins Leben ermöglichen als er ihn hatte und dafür benötigt er keine Hilfe. Nur kommt ihm dabei die attraktive Gemma Wright in die Quere, die ihm unbedingt helfen will. Und auch wenn Tru sein Bestes gibt, Gemma zu vergraulen, so hat er nicht mit ihrer Hartnäckigkeit gerechnet. Vor ihnen liegt eine anstrengende Zeit, die geprägt ist von vielen neuen Erfahrungen und ihrem inneren Konflikt, ob sie die jeweils anderen wirklich vertrauen können.

Einen Tag habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich glücklich und zufrieden zurücklässt. Das Cover gefällt mir sehr. Es passt perfekt zu dieser Geschichte und auch in dieses Genre.

Der Klappentext hat mich auch direkt angesprochen. Der führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und man bekommt einen ersten Leseeindruck.

Truman Gritt ist ein junger Mann, der eine Haftstrafe für eine Tat abgesessen hat, die er gar nicht begangen hat, nur um jemanden zu schützen. Doch das war es ihm wert. Mit Hilfe seiner Freunde ist es ihm dann gelungen, sich ein neues Leben aufzubauen. Immer noch hofft er, dass sein Bruder der Drogenhölle entkommen kann, aber bisher gibt es keine wirklich Chance, denn helfen kann er nur, wenn Quincy das auch selbst will. Trotzdem wendet sich sein Bruder an ihn, als er nicht mehr weiter weiß, d.h. als die Mutter an einer Überdosis stirbt. Erst in diesem Moment erfährt er, dass er noch zwei Geschwister hat. Sofort steht für ihn fest, dass er sich um die beiden kümmern wird, auch wenn er keinerlei Erfahrungen hat. Mich hat diese Situation und auch wie Tru damit umgeht sehr bewegt. Truman ist sehr aktiv und wirklich überaus bemüht. Er trotzt allen Widerständen und gibt nicht auf. Truman weiß genau, was er will und darum kämpft er. Ich mochte ihn sofort und fand ihn in seiner Art authentisch und nachvollziehbar. Er macht eine gelungene Entwicklung durch und lernt, dass es sich zu kämpfen lohnt.

Auch Gemma mochte ich sofort. Wie sie Truman im Supermarkt beraten hat fand ich großartig und auch wie sie sich danach immer wieder an ihn rangetastet hat. Sie ist auf ihre Art wirklich niedlich und man muss sie einfach gern haben. Gemma kümmert sich auch so lieb um die Kinder und man spürt ihre Herzenswärme. Aber auch sie will für die Kinder eine Kindheit, wie sie sich ihre selbst gewünscht hat. Es gab einiges für sie auszuhalten und sie versucht eben genau die Dinge mit ihrer Selbstständigkeit zu kompensieren, einer Prinzessinnen-Boutique. Eine tolle Idee! Gemma ist auch keine Hürde zu hoch und sie lässt sich durch nichts entmutigen. Sie macht ebenfalls eine glaubhafte Entwicklung durch und ist einfach ein Herzensmensch.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen. Die Whiskeys sind richtige Freunde. Nein, sie sind Familie. Und zwar eine richtig coole Familie. Dafür hat Gemma mit ihrer Mutter nicht so viel Glück. Trotzdem ist diese gut entwickelt worden. Quincy, Tru’s Bruder, hat mir auch sehr gut gefallen. Er ist sehr authentisch dargestellt worden. Jede Figur hatte ein eigenes Ziel/ eine eigene Motivation und hat die Haupthandlung sehr gut vorangebracht.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat es die gesamte Zeit im Buch gehalten. Ich finde in diesem Roman ist es Melissa Foster besonders gut gelungen, Spannung aufzubauen und auch zu halten. Die Themen sind aus meiner Sicht auch sehr gut dargestellt worden und das Ende war sehr schön, genau nach meinem Geschmack.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 26 längere Kapitel + Epilog, die in der 3. Person Singular im Präteritum im personalen Erzählstil, abwechselnd aus Tru’s und Gemma’s Sicht geschrieben sind. Das hat mir gut gefallen, weil man die Geschichte so immer aus zwei Perspektiven betrachten kann und weil man die Hauptfiguren so auch prima nachvollziehen kann.

Der Schreibstil war wieder wundervoll. Alles liest sich locker und flüssig. Das Geschriebene strahlt immer wieder so viel Wärme und Harmonie aus. Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert. Die Dialoge waren wieder frisch und sehr unterhaltsam. Die Beschreibungen der Settings und der atmosphärischen Beschreibungen waren wieder mehr als gelungen. Man ist einfach voll drin. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich wieder voll abgeholt. Man fiebert mit den Hauptfiguren mit und man sich super in sie hineinversetzen. Und auch die prickelnden Momente kommen nicht zu kurz.

Mein Fazit nach 338 Seiten:

„Tru Blue - Im Herzen stark“ zeigt sehr gefühlvoll, wie schwierig es ist, Verantwortung für andere zu übernehmen und die Dämonen der Vergangenheit zu besiegen. Es ist immer gut, wenn man mit jemandem über seine Probleme sprechen kann und man nicht allein ist.
Wer einen bewegenden Liebesroman sucht, der in den USA spielt und die Themen „Verantwortung“, „Drogensucht“ und „Kindererziehung“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieser Roman eine klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil die die beiden Hauptfiguren überaus sympathisch und sehr authentisch sind. Die Handlung ist durchweg spannend, man fiebert mit den Beteiligten mit und hofft nur das Beste. Aber allein wegen des Schreibstils lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Kritikpunkte habe ich keine.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann. Vielen Dank an Melissa Foster und Janet König für diese Geschichte.