Rezension

bewegender Jugendroman

Alles okay - Nina LaCour

Alles okay
von Nina LaCour

Bewertet mit 4 Sternen

Als ihr Großvater stirbt macht Marin eine Entdeckung die ihre Welt aus den Angeln hebt, sie dreht sich um und verlässt mit ihrem Handy, ihrem Portemonnaie und dem Foto ihrer Mutter die Stadt. Sie taucht am anderen Ende des Landes wieder auf, verbringt 2 einsame Wochen in einem Motelzimmer und versucht dann an der Uni wieder Herr über ihr Leben zu werden. Nina LaCour ist mit „Alles Okay“ ein einfühlsamer Roman über Trauer, Einsamkeit, Verlust gelungen. Marin tut sich schwer, doch sie hat unfassbares Glück mit ihrer Zimmergenossin und ihrer besten Freundin, die sich nicht damit abfinden will, das Marin einfach gegangen ist.

In dem Roman passiert nicht wirklich viel, es geht hier um Marins Emotionen und wie sie versucht ihren Weg zu finden und Dinge zu verstehen. In einigen Rückblenden erfährt der Leser die Zusammenhänge und Geschehnisse nach und nach und kann so die Reaktion der Protagonistin nachvollziehen. Der Roman ist in der Ich-Perspektive von Marin geschrieben, so dass man die Emotionen hautnah miterleben kann. Schön finde ich die stilistischen Untermalungen, so spielen die positiven Rückblenden im Sommer in Kalifornien, die schwere Gegenwart spielt kalten Winter nahe NY.

Das Cover passt hervorragend zum Buch, Marin steht auf ihrem Bett im Wohnheim, dies ist rosa gehalten und sieht zurück in die Vergangenheit am Meer, dieser Teil ist blau gehalten. Eine schöne Verbindung von Cover und Inhalt, außerdem ein Hingucker.

Ein gelungenes Jugendbuch das die Themen Trauer, Verlust, Einsamkeit, Freundschaft,  Homosexualität und Erwachsenwerden behandelt. Mit hat es gut gefallen, ich fand vieles authentisch.

Die Autorin hätte einige Schlüsse dem Leser überlassen können, anstatt sie aufzuschreiben, andere Szenen hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, aber das ist gelitten auf hohem Niveau, das Buch hat mir alles in allem gut gefallen und ich werde es gerne weiterempfehlen.