Rezension

bewegender Roman

Happy Birthday, Leonard Peacock - Matthew Quick

Happy Birthday, Leonard Peacock
von Matthew Quick

Leonard Peacock wird 18 Jahre alt. Eigentlich ein besonderer Tag und etwas Schönes zugleich - doch Leonard packt in seinen Schulranzen eine Waffe. Außerdem noch ein paar Geschenke für die Personen, die ihm etwas in seinem Leben bedeutet haben. Und so zieht er los um nicht nur sich am Abend zu erschiessen, sondern auch seinen früheren besten Freund, um sich an ihm zu rächen. Doch immmer wieder hofft er auf Hilfe. Auf Hilfe, die ihn von seiner Tat abwenden kann.

 

Ein wirklich fesselndes Buch, vom Anfang bis zum Ende. Nicht nur dank einer besonderen Hauptfigur, Leonard Peacock, der eine seltsame Art und Weise und doch einen, den Leser anziehenden, Charakter besitzt. Im Laufe des Buches macht man sich wirklich selbst Gedanken über Leonaard - was ist das doch für ein schräger Vogel? Und doch muss man immer wieder mit ihm mitfiebern und -fühlen.

Das Thema selbst sollte eigentlich nicht so "schräg" und "verrückt" betrachtet werden, ist es doch etwas sehr Ernstes! Und doch gelingt es dem Autor hier die perfekte Mischung zu finden - schräg, mitfühlend und ernst zu bleiben.

Die Art, wie das Buch geschrieben ist, habe ich bisher auch noch nicht so erlebt ;-). Auf gefühlt jeder zweiten Seite entdeckt der Leser eine Fußnote, in der Leonard seine persönlich Meinung oder etwas Zusätzliches hinzufügen will. Eine wirklich sehr interessante Idee und etwas - für mich persönlich - total Neues. Doch genau so etwas macht Leonard und insgesamt dieses Buch so speziell!

Der Hauptprotagonist trifft in seinem Leben unterschiedliche Personen, von denen er im Laufe des Buches berichtet. Und für diese Personen, die so verschieden sind und damit das Buch so vielfältig machen, hat Leonard Abschiedsgeschenke dabei. Dadurch, dass er sie ihnen geben muss, geben will, erhofft er sich von ihnen Rettung.

Die Hoffnung auf Rettung steht im Kontrast mit seinem festen Entschluss und lässt das Buch so bis zum Ende hin spannend wirken. Und - wer hätte es gedacht - das Buch endet genauso unerwartet und besonders, wie es begonnen hat.

Das Einzige, kleine negative Tüpfelchen, sind Leonards "Briefe aus der Zukunft", die es - meiner Meinung nach - nicht gebraucht hätte, und die man auch erst am Ende richtig verstehen kann, wenn man sie verstehen kann...

 

Ein insgesamt ergreifendes, aber doch spannendes Buch mit interessanter Hauptperson und einem bewegendem Ende!