Rezension

Bewegendes Schweigen

Ada
von Christian Berkel

Bewertet mit 4 Sternen

Beginne ich doch mit dem Cover, auf welcher die Nahaufnahme einer jungen Frau zu sehen ist. Den Blick kann ich weiterhin nicht zu 100% deuten, aber er passt sehr gut zu der Geschichte von Ada.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und das Buch lässt sich gut lesen. Es gibt keine unnötigen Längen, die unangenehm werden. Alles findet seinen Platz und ich fühlte mich zum Teil etwas beklommen.
Das Buch setzt in der Nachkriegszeit an, Adas Geschichte beginnt in Buenos Aires und ihrem Umzug (Rückkehr für die Mutter) nach Deutschland, wo das junge Mädchen mit dem Schweigen einer Generation konfrontiert wird. Sie versucht sich selber zu finden, ohne sich je irgendwo dazugehörig zu fühlen. Ada ist neugierig, aber sie traut sich nicht zu fragen und bei manchen Dingen stellt sie fest, dass es sie gar nicht interessiert.

Es gibt keinen großen Höhepunkt in welchem irgendetwas ex- oder implodiert. Es ist eine Erzählung, in welcher Ada ihre Vergangenheit verarbeitet und für ihre Eltern und deren Generation Verständnis sucht. Oder Anklage.
Durch das Buch zieht sich das Schweigen, Kommentare, Schuld, Anklage und sehr viel Geschichte zu der Bewegung der Jugend in den 50ger und vor allem 60ger Jahren.