Rezension

Bewundernswerter Kampf gegen ALS

Meine scheisskranke Familie
von Dan Marshall

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:
Nur wenige Sekunden reichen, um das ganze Leben auf den Kopf zu stellen. Diese Erfahrung muss auch Dan Marshall machen, als sein Vater die schreckliche Diagnose „ALS“ bekommt. Und auch seine Mutter, die seit Jahren gegen den Krebs kämpft, muss erneut zur Chemotherapie. Dan und seine vier Geschwister versuchen ihren Eltern so gut es geht beizustehen und unter die Arme zu greifen. Gemeinsam kämpft die Familie mit viel (schwarzem) Humor gegen eine unheilsame Krankheit. Ein Kampf, den sie nur verlieren können… 

Meine Meinung:

Dan Marshall erzählt in diesem Buch schockierend direkt die (wahre) Leidensgeschichte seiner Familie. Auch der viele (schwarze) Humor täuscht nicht darüber hinweg, wie unendlich schwer und leidvoll diese Zeit für die gesamte Familie war.

Dan ist gerade erst 24 Jahre alt und am Anfang seiner Karriere in einer PR-Agentur, als er die schreckliche Nachricht erhält, dass sein Vater an der unheilsamen Nervenkrankheit „ALS“ erkrankt ist. Er will es zunächst nicht wahr haben, doch schon nach kurzer Zeit offenbart sich, wie ernst die Situation wirklich ist. Hinzu kommt die Krebserkrankung seiner Mutter. Greg zögert nicht lange und gibt sein Leben in L.A., seinen gutbezahlten Job und seine Freundin, auf und zieht zurück in das elterliche Haus. Ein Schritt, für den ich Dan absolut bewundere. 

Dan schildert die Leidensgeschichte seiner Familie aus seiner eigenen Sicht. Seine Gedanken und Gefühle, seine Verzweiflung und Traurigkeit, aber auch seine Kampfkraft sind auf jeder Seite dieses Buches greifbar und machen es sehr emotional.
 

Die Familie hat einen sehr direkten Umgang untereinander. Daher sind derbe Ausdrücke in diesem Buch keine Seltenheit. Die Familienmitglieder nehmen kein Blatt vor den Mund, sondern sagen, was sie denken und was sie zu sagen haben. Natürlich ist es wichtig und schön, dass sie Familie so offen und ehrlich miteinander umgeht, dennoch glaube ich, die Geschichte wäre für mich ohne die vielen Schimpfwörter und Kraftausdrücke noch emotionaler gewesen. 

Natürlich hatte ich den Namen „ALS“ bereits gehört und kannte auch den wohl bekanntesten Erkrankten, viel mehr wusste ich über diese Nervenkrankheit jedoch nicht. Daher hat es mir sehr gut gefallen, im Laufe des Buches so einiges mehr darüber zu erfahren und nicht zuletzt Dans Vater Bob auf seinem schweren und schockierenden Leidensweg zu begleiten. Eine Geschichte, die einem vor Augen führt, wie schnell das Leben doch zuende gehen kann und wie wichtig ist es, eine Familie zu haben, die hinter einem steht und füreinander da ist… Insbesondere das Ende hat mich sehr berührt und nachdenklich zurückgelassen.

Fazit:
Der bewundernswerte Kampf einer starken Familie gegen eine unheilbare Krankheit – schockierend, bewegend und emotional. Ich danke Dan Marshall dafür, dass er trotz des vielen Leids und der Trauer diese Geschichte zu Papier gebracht hat.