Rezension

Bezaubernd

Weiß wie Milch, rot wie Blut - Alessandro D'Avenia

Weiß wie Milch, rot wie Blut
von Alessandro D'Avenia

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Leo ist ein ganz normaler 16-Jähriger, der in perfekter Symbiose mit seinem iPod lebt, Fußball spielt und am liebsten auf seinem Moped durch Rom brettert. Leo ist fest davon überzeugt, Löwenkräfte zu besitzen, aber er hat einen Feind, der ihm zusetzt: die Farbe Weiß. Weiß ist die Stille, die Sehnsucht und die Einsamkeit. Rot dagegen ist die Farbe der Liebe, der Leidenschaft, des Blutes. Rot sind auch die Haare von Beatrice, die er anbetet, doch sie erkrankt an Leukämie

 

Meine Meinung:

Am Anfang musste ich mich an den Schreibstil gewöhnen. Denn die Geschichte ist aus der Sicht des 16jährigen Leos geschrieben. Es hat den Charakter eines Tagebuches. Leo berichtet von dem was er täglich erlebt. Einerseits ist der Ausdruck sehr jugendlich und die Sätze sind eher kurz und prägnant, andererseits verfällt Leo ins philosophieren. Dabei wird er sehr tiefgründig und nachdenklich. Zuerst fand ich dieses Bild überhaupt nicht stimmig, aber während des Buches macht Leo eine Entwicklung durch. Er ist in der Phase in der man sich nicht mehr als Kind bezeichnen lassen will, aber auch noch nicht erwachsen ist. So betrachtet passt der Schreibstil zu dieser Umbruchsphase.

Der Inhalt ist schon heftig. Es geht um die erste Liebe, aber auch um die ersten Erfahrungen mit dem Tod. Ich finde, dass Buch transportiert viele wertvolle Lebensansichten und -einstellungen. Man muss sich einfach darauf einlassen und schon nimmt die Geschichte einen mit.

Es gab Kleinigkeiten die mich ein wenig gestört haben. Mit Leo bin ich nicht ganz warm geworden. Wohl, weil ich einfach eine andere Einstellung habe/zu meiner Schulzeit hatte. Seine Unwissenheit bezüglich der Krankheit hat mich stutzen lassen und auch sonst kam mir der Protagonist manchmal für sein Alter sehr unwissend vor. Das hat aber nicht meine Freude an der Geschichte gedrübt.

Ich würde sagen, es handelt sich um ein Jugendbuch, dass man aber auch im fortgeschrittenen Alter noch gut lesen kann.