Rezension

Bezaubernd, traurig und anrührend - eine ganz besondere Geschichte

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren - Ali Benjamin

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
von Ali Benjamin

Suzy ist 12 Jahre alt, als ihre Freundin Fanny beim Baden im Meer ertrinkt. Dabei war Fanny doch eine sehr gute Schwimmerin, was Suzy zweifeln lässt, dass es tatsächlich nur eine Strömung gewesen sein kann, die ihrer Freundin das Leben gekostet hat. Seit dem Unglück redet Suzy nicht mehr, sie will es ganz einfach nicht, und lässt auch die Sitzungen bei einer Therapeutin teilnahmslos an sich vorbeiziehen.  

Doch dann macht Suzys Klasse einen Ausflug in ein Aquarium, wo sie unbemerkt von allen anderen, den Weg zu den Becken mit den Quallen findet. Sie ist fasziniert von diesen Wesen, und ist überzeugt zu einer Erkenntnis gelangt zu sein. In Folge dieses Ausflugs wird sich Suzy mit den Quallen beschäftigen und ein Referat ausarbeiten, fest im Glauben, dass dann auch ihren Mitschülern und Lehrern ein Licht aufgehen muss.  

Dieses Buch hat eine wunderbare Melancholie, einen unkomplizierten, aber dennoch besonderen und einfühlsamen Schreibstil. Die Geschichte spielt in der Gegenwart, doch immer wieder wird auch die Vergangenheit beleuchtet. Je mehr ich erfahren habe, desto größer wurde der Wunsch, Suzy einfach in die Arme nehmen zu können. Auf mich hat sie einen liebenswerten, mutigen und klugen Eindruck gemacht, während besonders ihre Mitschüler sie als merkwürdig empfinden, und sie zur Aussenseiterin wird.  

Die Covergestaltung finde ich wunderschön und zur Geschichte passend. Ich würde im Buchladen definitiv danach greifen um mich weiter darüber zu informieren.  

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren ist ein Jugendbuch für die Altersklasse 12-15 Jahre, welches ich jedoch auch jedem Erwachsenen ans Herz legen möchte. Der Zielgruppe bin ich seit über 20 Jahren entwachsen, und dennoch hat mich das Buch unterhalten, überzeugt und ich empfinde es als durchaus anspruchsvoll für Jugendliche. Es ist zwar eine zarte und schöne Geschichte, doch klingt immer wieder ein trauriger Unterton durch, der mich sehr berührt hat.