Rezension

bezaubernd und nachdenklich

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden - Genki Kawamura

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
von Genki Kawamura

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein namenloser Briefträger fürchtet nichts weiter als eine hartnäckige Erkältung während er zum Arzt geht. Doch es kommt so viel schlimmer. Diagnose – Hirntumor. Der Briefträger hat nur noch einen Tag zu leben. Als der Teufel, in der Gestalt eines bunteren Doppelgängers bei dem Briefträger auftaucht, schließen die beiden einen Pakt. Für alles was der Briefträger von der Welt verschwinden lässt, darf er einen Tag länger leben. Doch was braucht der Mensch, was ist verzichtbar? Wie würde sich die Welt ohne Telefone oder Schokolade entwickeln?

Dieser Roman regt wirklich zum Nachdenken an. Was würde ich von der Welt verschwinden lassen? Was wäre dann? Was opfern, dass weniger wertvoll ist, als ein Tag leben? Wäre es egoistisch? Über diese Fragen sinniert auch der Briefträger. Er erlebt jeden Tag eine Welt ohne einen weiteren Gegenstand.

Genki Kawamura erzählt ganz ruhig und charmant aus dem Leben seines Protagonisten. Durch seine bildhafte Sprache wirkt der Roman sehr atmosphärisch. Trotz der traurigen Thematik ist dieses Buch doch unterhaltsam, humorvoll und vielleicht sogar ein bisschen tröstlich. Die Geschichte ist recht kurz und hätte für meinen Geschmack gerne noch ein paar Seiten länger sein dürfen um die Charaktere besser kennenlernen zu können, besonders natürlich Kater Weißkohl – denn den habe ich direkt ins Herz geschlossen.