Rezension

Beziehungsarbeit

Der Brand -

Der Brand
von Daniela Krien

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als das Ferienhaus in den Bergen, in dem Rahel und Peter ihren Urlaub verbringen wollten, abbrennt und sich so schnell kein Ersatz findet, müssen die beiden umplanen und fahren in das Haus einer guten Freundin in der Uckermark. Dort widmen sie sich den zahlreichen Tieren und dem Garten, während die Besitzerin mit ihrem kranken Mann in der Reha ist.

In der ruhigen Umgebung treten alte Beziehungs- und Familienkonflikte wieder ans Tageslicht, nach fast 30 Jahren haben die beiden sich entfremdet und reden kaum noch miteinander. Beide vermissen die Nähe und ganz langsam ergibt sich eine Chance für die Beziehung. 

Das Buch von Daniela Krien ist wie schon das Vorgängerbuch "Die Liebe im Ernstfall" ganz wunderbar geschrieben. Es ist ein Buch, in dem man viele schöne, aber auch klare Sätze unterstreichen und mit Ausrufezeichen versehen möchte. In diesem Sinne ist es auch politisch. "Satte Zeiten bringen schwache Menschen hervor, denkt sie, ohne sich davon auszunehmen." (Seite 224) ist einer davon. Krien benennt aber nicht nur die Probleme, sondern gibt auch Hoffnung und das finde ich sehr tröstlich.

Mich hat das Buch so sehr gefesselt, dass ich es an einem Tag ausgelesen habe, denn ich konnte es einfach nicht weglegen. Unbedingte Leseempfehlung!