Rezension

Bibliomantik im viktorianischen Gewand

Die Spur der Bücher
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einem traumatischen Erlebnis vor zwei Jahren hat Mercy Amberdale der Bibliomantik eigentlich abgeschworen, das eigene Seelenbuch in eine dunkle Kiste verbannt. Ihre Tage (oder sollte ich sagen Nächte?) verbringt sie damit, Sammlern begehrte Schätze zu beschaffen. Da wird eines Tages ein ihr verhasster Buchhändler tot aufgefunden. Er ist inmitten seines Ladens verbrannt, seine Bücher blieben jedoch unversehrt. Da MÜSSEN doch dunkle Mächte am Werk gewesen sein…

Mit der Trilogie „Die Seiten der Welt“ hat uns Autor Kai Meyer erstmals in die Refugien der Bibliomantik entführt. „Die Spur der Bücher“ ist zwar unabhängig von dieser Trilogie zu lesen, die Grundzüge dieser Welt und ihrer Gesetze werden für Neuleser jedoch nicht erneut eingeführt, sodass es schon sinnvoll ist zumindest eine grobe Kenntnis dieser Bände zu haben. Mir hat der erneute Ausflug in diese Welt jedenfalls sehr gut gefallen. Das viktorianische London gibt dem Ganzen einen schönen Rahmen und auch Mercy als Hauptfigur passt sehr gut in diese Welt. Sie will eigentlich nichts mehr mit der Buchmagie zu tun haben, kann aber von Büchern nicht die Finger lassen. Ihr Charakter ist sympathisch und kommt authentisch rüber. Ihre zwei Sidekicks wären für die Handlung nicht zwingend notwendig gewesen, geben ihrer Figur aber etwas mehr Tiefe. Zu dritt erleben sie spannende Abenteuer, die der Autor sehr ansprechend präsentiert. Der Erzählstil ist sehr flüssig, gewürzt mit allerlei Wendungen und Geheimnissen entsteht ein rechter Sog und so ist man recht schnell am Ende angekommen; wo den Leser erfreulicherweise schon die Ankündigung für den nächsten Band erwartet, sodass die Wartezeit nicht allzu lang werden dürfte. Bis auf kleine Unstimmigkeiten hat mir die Geschichte gut gefallen und so freue ich mich auf ein Wiedersehen mit Mercy & Co.

Kommentare

E-möbe kommentierte am 12. September 2017 um 20:09

Ausnahmsweise mal unterschiedliche Ansichten. Hab mich bei dem Hörbuch viel zu viel gelangweilt, und unlogische Sachen waren auch dabei.