Rezension

Big Brother meets Heroes

Wild Cards 01 - Das Spiel der Spiele - George R. R. Martin

Wild Cards, Die zweite Generation - Das Spiel der Spiele
von George R. R. Martin

Inhalt:
Big Brother meets Helden - so könnte man es kurz beschreiben. Amerika sucht seinen nächsten Superhelden. Angefangen hat es in den 40ern mit dem Wild Cards Virus der 90 % der Menschheit auslöschte, 9 % der Menschen wurden zu Joker, die furchtbar entstellt wurden und die restlichen 1% sind die Asse, die Superhelden, die Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Da wäre Jonathan Hives, der sich in einen Schwarm Wespen verwandeln kann. Lohengrin der eine undurchdringliche Rüstung heraufbeschwören kann. Earth Witch, die mit reiner Gedankenkraft die Erde um sich herum beherrschen kann. Curveball, die mit ihrer Kraft Dinge die sie schleudert steuern kann. Die kleine elfjährige Dragon Girl, deren Kuscheltiere sich in echte Tiere verwandeln können  - und noch viele weitere. All diese Asse wollen der nächste Superheld von Amerika werden. Castings folgen und zum Schluss bleiben 28 über die in 4 Gruppen eingeteilt werden und dementsprechend zusammen in Häusern wohnen und sich täglichen von Kameras begleiten lassen.
Wer wird "Americas next Superhero"? 
So wird das Buch beschrieben, allerdings werden einige Asse auch vor reale Probleme gestellt. Ist es schon zu spät zu zeigen das in ihnen wahrer Heldenmut steckt?

Meine Meinung:
Ich bin am Anfang wirklich schwer in Buch gekommen, da es mit einem Kapitel angefangen hat das für mich gar kein Sinn machte. Es beginnt total unvermittelt und ich brauchte meine Zeit um hineinzufinden. Wenn man dann allerdings in der Geschichte drin ist, liest es sich ziemlich schnell trotz 544 Seiten ;) Im Endeeffekt klärt sich dann noch auf was es mit dem Kapitel auf sich hat.
Die Story ist echt genial, etwas das ich noch nirgends gelesen hab. Erst im Nachhinein hab ich herausgefunden das es diese Helden schon sehr lange als Kurzgeschichen, Comics etc. gibt und jeder Autor andere Helden erfunden hat. Teils irritiert das im Buch, man merkt schon das viele versch. Autoren am Werk waren durch Perspektivenwechsel und Ausdrucksweisen. Allerdings stimmt hier der Spruch "Viele Köche verderben den Brei" so gar nicht. Die Geschichten gehen schön ineinander über und man erfährt immer mehr über die einzelnen Asse. Sowohl die bereits ausgeschiedenen als auch die, die noch im Rennen sind.
Ähnlich wie bei den uns bekannten Castingshows ist da doch immer mal einer oder zwei bei den man mehr mag und dem Sieg gönnt.
Interessant war zu erfahren wie sich manche Charaktere durch die Show entwickelt haben, wie sie ihre Kräfte besser einsetzen und was sie wirklich damit bewirken können. Man erhält allerdings auch einen Blick hinter die Kulissen und wie es abgeht und man kann sich wirklich vorstellen das es bei den unsbekannten Show auch so sein könnte. Man macht sich Gedanken, genauso wie die Protagonisten, ob es nicht doch was wichtigeres auf der Welt gibt als sich durch eine Castingshow zu publizieren. Und so rücken auch die wirklichen Probleme in den Vordergrund.
Allerdings muss ich sagen das mir das Kapitel von George R. R. Martin am wenigsten gefallen hat, es war etwas konfus geschrieben und strotzte nur so vor Kommas. Das gefällt mir nicht wirklich und ich bemängel es bei einigen Bücher immer wieder, aber das ist natürlich eine persönliche Einstellung ;) Für mich zog es sich in dem Moment total in die Länge und ich wollte schon fast gar nicht mehr weiter lesen.
Das Buch endet ganz anders als gedacht, ich war der Meinung das es fast ausschließlich nur um diese Casting Show geht aber weit gefehlt. Zum Ende hin geht es nochmal richtig zur Sache und unsere Helden können ausserhalb von American Hero zeigen was wirklich in ihnen steckt.
Da es mich nicht total überzeugen konnte gibt es von mir nur 4 von 5 Herzchen für Wild Cards.