Rezension

Bildein *****

Eintunkt -

Eintunkt
von Martina Parker

Bewertet mit 5 Sternen

Im südburgenländischen Bildein findet das alljährliche Musikfestival „picture on“ statt, diesmal blühen dort aber nicht nur bunte Musikstile, Stars und Schmankerl, sondern auch Stalker und Leichen.

Nach dem kurzen Prolog befindet sich der geneigte Leser in Bettys Bestattungsinstitut „Gut gebettet mit Betty“. Man sieht schon, Schriftstellerin Martina Parker geizt nicht mit Humor und Wortwitz. Obwohl es sich hier um einen Kriminalroman, streng genommen um einen Gartenkrimi handelt, darf man auch schallend lachen beim Lesen und sich königlich amüsieren mit den originellen Damen aus dem Gartenklub der Grünen Daumen. Von der Leiche liest man erst spät, was aber keineswegs bedeutet, dass es bis dahin nicht spannend uns urig zugeht. Das Burgenland als Schauplatz eignet sich hervorragend, um Wein und Musik zu präsentieren, wer kann da schon etwas dafür, wenn plötzlich ein Hiniger [Toter] im Bild liegt? Die eingestreuten Sätze in perfektem Dialekt sind per Fußnote übersetzt für all jene, die nicht aus der Gegend stammen.

Zum Inhalt kann man nicht allzuviel schreiben, ohne die Handlung vorwegzunehmen oder mehr zu verraten als der Klappentext. Nur eins sei gesagt: es geht turbulent zu, die Szenen sind lebendig – ich habe mich auf meiner Terrasse fast so gefühlt, als wäre ich selbst mittendrin gewesen beim hitzigen Musikfest.

Skurriles, Interessantes, Hintergründiges und noch viel mehr … auch dieser Gartenkrimi überzeugt durch charakterstarke Figuren, gewitzte Handlungsweisen und einen bestens inszenierten Tathergang. Die (selbst)ironische Schreibweise hat sowieso unnnachahmlichen Wiedererkennungswert. Coming soon (?) … „Anbandelt“ … (erst) 2026 (!) … Martina Parker … willst du uns papierln [österr., umgangssprachl.: pflanzen, zum Narren halten]? Na gut, dann werde ich eben „Aufdeckt“ vorbestellen als Überbrückung …