Rezension

Bildgewaltig

Die Nickel Boys
von Colson Whitehead

Bewertet mit 5 Sternen

Bildgewaltig

Colson Whitehead hat eine ganz bestimmte Art zu schreiben – die ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber ich glaube, das ist auch beabsichtigt bzw. irrelevant, denn Geschmäcker sind nunmal verschieden und das ist ja auch gut so !

„Die Nickel Boys“ und ihre Geschichte:

„Nach „Underground Railroad“ die Weltpremiere von Colson Whiteheads neuem Roman

Florida, Anfang der sechziger Jahre. Der sechzehnjährige Elwood lebt mit seiner Großmutter im schwarzen Ghetto von Tallahassee und ist ein Bewunderer Martin Luther Kings. Als er einen Platz am College bekommt, scheint sein Traum von gesellschaftlicher Veränderung in Erfüllung zu gehen. Doch durch einen Zufall gerät er in ein gestohlenes Auto und wird ohne gerechtes Verfahren in die Besserungsanstalt Nickel Academy gesperrt. Dort werden die Jungen missbraucht, gepeinigt und ausgenutzt. Erneut bringt Whitehead den tief verwurzelten Rassismus und das nicht enden wollende Trauma der amerikanischen Geschichte zutage. Sein neuer Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, ist ein Schrei gegen die Ungerechtigkeit.“

treffen jedenfalls zumindestens meinen Geschmack sehr, sehr gut. Das klingt bei einer Geschichte, in der es um Missbrauch geht, natürlich erst einmal ein wenig befremdlich. Ich meine damit auch nicht die Geschichte an sich, sondern seinen eindringlichen Schreibstil, der einen in diese Zeit katapultiert und einen hautnah alles miterleben lässt. So bildhaft, als liefe ein Film vor einem ab. Und in Filmen geschehen auch mal unschöne Dinge.

Aber er nähert sich diesem sensiblen Thema schon auf der einen Seite behutsam, auf der anderen auch wieder schonungslos. Das geht nicht ? Doch ! Nur er bekommt diese Mischung hin, die mich sprachlich einfach begeisterte.

Und das Thema Rassismus ist ja leider immer noch aktuell...Das sollte es in 2019 längst nicht mehr sein, doch die Realität sieht nunmal leider anders aus...