Rezension

Bildhaft und intensiv

Spreewaldtod - Christiane Dieckerhoff

Spreewaldtod
von Christiane Dieckerhoff

Bewertet mit 5 Sternen

Der schöne, sonnige Tag bricht sich durch die Bäume, spiegelt sich im Wasser - Idylle pur. So stimmt das Titelbild ein, und dann dieser fulminante Beginn mit einem im Wasser treibenden Menschenkörper, genau auf dem Scheidepunkt zwischen Leben und Tod. Genial beschrieben! Schon ist der Leser eingefangen, ist ins Netz der Autorin gegangen...

Kommissarin Klaudia Wagner hat einen neuen Fall: Ein junger Erntehelfer aus Rumänien treibt tot im Fließ. Die Geschichte führt uns tief in den Spreewald, zu den Gurkenbauern und der aktuell auf Hochtouren laufenden Ernte. Brütende Hitze, Mücken, Touristen - und noch eine Tote. Dazu die psychisch schwer angeschlagene Kommissarin, die mit unermüdlicher Willenskraft die Schatten ihrer eigenen Vergangenheit angeht. Viele Verdächtige, viele Spuren, die nirgendwo hin führen. Es bleibt bis zum Schluss sehr spannend.

Ohne Kenntnis des ersten Bandes, in dem offensichtlich die traumatischen Erlebnisse der Kommissarin geschildert werden, ist es in diesem Band für den Leser etwas ermüdend, von immer neuen Panikattacken der eigentlich sehr sympathischen Klaudia Wagner lesen zu müssen. Genauso anstrengend empfand ich die ständigen arg übertriebenen Körperreaktionen der handelnden Personen (glühende Pickel, Zunge wie Putzlappen, zuckende Krähenfüße und Blasendrang in allen Variationen). Etwas weniger wäre mehr gewesen. Da die Autorin sehr bildintensiv schreibt, hat man leider auch dieses Zuviel an unnötigen Beschreibungen im Kopf.

Fazit: Ein Buch, das man mit Spannung in einem Rutsch durchliest - und das Ende weist erfreulicherweise bereits auf eine Fortsetzung hin.