Rezension

Bildhaft und spannend

Der letzte Ouzo -

Der letzte Ouzo
von Hanna von Feilitzsch

Bewertet mit 4 Sternen

Nach zehn Jahren Abstinenz von der Polizeiarbeit, lässt sich Christiana nach Páros versetzen, als Wiedereinstieg in den Polizeidienst, den sie sich aber eher wieder bei der Mordkommission in Athen, denn auf Páros sieht. Das soll nur eine Zwischenstation sein - mit ruhigem Dienstverlauf. Pustekuchen. Ausgerechnet sie muss eine Leiche finden. Da ihr Ehemann, der berufsbedingt für einige Zeit in Saudi Arabien weilt, nicht wie versprochen am Wochenende zu Besuch kommen kann, will sie sich ganz in diesen Fall stürzen, denn sehr bald steht fest, dass dies hier ein Mordfall ist. Da hat sie die Rechnung ohne den Wirt, will sagen Ihre Kollegen gemacht. Insbesondere Fánis benimmt sich ihr gegenüber äußerst frauen- und kollegenfeindlich und schließt sie vollkommen aus den Ermittlungen aus. Ausgerechnet dessen Hauptverdächtiger und seine Freunde bitten Christina um Unterstützung und so laufen zwei Ermittlungsstränge komplett nebeneinander her und aneinander vorbei, was nicht nur jede Menge Streitereien, Misstrauen und Inkompetenz lostritt, sondern auch so manche Gefahrensituation heraufbeschwört. Ein treffliches Gemengelage hat da die Autorin geschaffen, in das sie sehr bildhaft die Besonderheiten der griechischen Insel einfließen lässt, so dass die Leserschaft unvermittelt in Fernweh verfällt. Die Charaktere werden ausführlich skizziert, die Geschichte fließend erzählt, mit einigen Irrwegen bestückt und einigen Wendungen. Abseits von manchen Handlungen, die nicht ganz nachvollziehbar sind, einigen eher unwahrscheinlichen Situationen und leichten Längen zum Schluss, ist dies eine kurzweilige, spannende und sehr bildhafte Lektüre. Taugt gerne auch zur Fortsetzung.