Rezension

Bill Hodges' letzter Fall...

Mind Control - Stephen King

Mind Control
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

"Na ja, da wäre dieses uralte, obskure Ritual des Bücherlesens", sagte Hodges. "Vielleicht hast du schon davon gehört." (...sind wir schon so weit?...)

Inhalt:
Eine mysteriöse Serie von Selbstmorden lassen den ehemaligen Detective Bill Hodges aufhorchen, waren es alles Opfer von Mr. Mercedes, dem Amok-Fahrer vor gut sieben Jahren. Allerdings ist Brady Hartsfield, der sich hinter diesem Attentäter verbirgt, immer noch in einer Neurotraumatologie in einer Art Wachkoma. Doch ist er das wirklich? Als Barbara Robinson, die Schwester von Bills Freund Jerome, beinahe überfahren wird, stößt der Mitinhaber der Detektei 'Finders Keepers' auf eine Spielkonsole mit einem eigenartigen Spiel 'Fishin' Hole'. Gemeinsame Ermittlungen mit seiner Partnerin Holly Gibney ergeben, dass diese Konsole samt der Demo diese Spiels einen Zusammenhang bei den Selbstmorden bilden. Immer mehr kommen sie dem angeblich schwachsinnigen Hartsfield auf die Spur - allerdings hat dieser schon lange einen Weg gefunden, seine tödliche Spur in der Welt weiter zu legen!

Meinung:
Der Roman 'Mind Control' aus dem Jahre 2016 bildet den Abschluss-Band von Stephen Kings sogenannter 'Bill Hodges Trilogie'. Inhaltlich ist eben jener ehemaliger Polizist die Verknüpfung innerhalb der Romane, doch muss sich Bill in diesem Band erneut mit dem Brady Hartsfield - oder Mr. Mercedes, wie die Presse ihn betitelte - herumschlagen. Leser von genau diesem Roman 'Mr. Mercedes' werden nun stutzen, war der damalige Gegner doch nur noch eine körperliche Hülle mit Dachschaden. Doch was sich schon ein klein wenig in dem Zwischenwerk 'Finderlohn' andeutete, wird nun Realität. Der Autor nimmt sich einen phantastischen Aspekt zugute und bedient sich der Telekinese; eine Sache, die in einigen Büchern von dem Schriftsteller zu finden ist. Somit begibt sich der Leser dieses King-Romans in allen Bereichen auf vertrautes Territorium. Und das ist wirklich gelungen. Sehr spannend zieht der Autor das erneute Duell zwischen Hodges und Hartsfield auf, ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Somit ist 'Mind Control' ein regelrechter Detektiv-Thriller mit einer stark phantastischer Note, wie man es sich nicht anders vom mittlerweile über siebzigjährigen Schriftsteller haben mag. Und auch diesmal bringt er diese Telekinese ziemlich glaubhaft herüber, was mich teilweise an 'Feuerkind' oder auch 'Shining' erinnern ließ. Nicht gerade die schlechtesten Referenzen. Mit einem dramatischen Ende rundet King die Trilogie um Bill Hodges auf seine Art ab und greift sich dabei nochmals den Leser ziemlich emotional. Apropos: die sehr emotionale Charaktere Holly Gibney ist erneut ein Highlight des Romans und somit das Wissen eine sehr große Freude, dass sie erneut in Stephen-King-Romanen auftauchen wird. Übrigens ist es noch erwähnenswert, dass der Heyne Verlag dem Roman tatsächlich für einen anderen englischen Titel entschieden hat, anstatt eine deutsche Übersetzung von 'End Of Watch' oder einen anderen zu geben. Das trübt allerdings die Lesefreude zu null Prozent - nicht nur für King-Fans sehr lesenswert!

Fazit:
Finaler Roman um Bill Hodges, in dem King eine gewohnte Prise Übernatürliches gepackt hat, was man ihm aber problemlos abnimmt...

8,4 Sterne