Rezension

Billy

Billy
von Einzlkind

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ein interessantes Cover, was im Nachhinein sehr gut zur Geschichte passt.

Ich weiß allerdings nicht, ob besagtes Buch mir im Buchladen ohne Empfehlung ins Auge fallen würde. Die Kurzbeschreibung klingt sehr spannend und macht neugierig.

Billy ist 34 Jahre alt und wächst bei seinem Onkel Seamus und Tante Livi in Schottland auf. Seine Eltern waren zwei bekannte Drogenjunkies, die sich noch vor seinem ersten Lebensjahr glücklich von der Welt verabschiedeten.

Flüssig und mit schwarzem, trockenem Humor versetzt, erzählt er von seiner Kindheit. Er teilte bald Onkel Seamus hang zur Philosophie aber auch Tante Livis Liebe zur Musik. Mit 22 tritt er dann in das Familienunternehmen ein. Als Auftragsmörder an Mördern verdient er ab sofort seinen Lebensunterhalt.

Detailliert werden alle Personen vorgestellt und auch die ganze Geschichte wird bis ins Detail erläutert. Wir sind von Anfang an mit auf der großen Reise dabei. Vom Weg nach Amsterdam ins Hotel, über den kurzen Aufenthalt im Zimmer, in dem ihm gleich Pillen und Frauen angeboten werden, er aber dankend ablehnt, und wieder runter zur Bar, wo viele schräge Vögel sitzen und von ihrer Geschichte erzählen. Aber auch die anschließende Reise durch Amerika bis nach Las Vegas wird ganz genau geschildert und mit lustigen, trockenen Anekdoten philosophisch bereichert: „In Amerika gibt es nun auch Obst zu kaufen. Obst. Obst in Amerika- die Welt geht zugrunde“

Im ganzen Buch geht es eigentlich sehr stark um Philosophie und Sichtweisen. Leider hatte ich nach der Kurzbeschreibung eine ganz andere Geschichte vermutet und erhofft. Denn diese klang recht vielversprechend. Billy ist Serienmörder oder auch Auftragsmörder und verübt Morde an Mördern. Es klang für mich nach einer spannenden Story. Doch leider passierte Anfangs nichts – rein gar nichts, von dieser erhofften, spannenden Geschichte. Und ich fragte mich zwischendurch schon, ob ich das falsche Buch in der Hand halte und habe so noch einmal einen Blick auf die Inhaltsangabe geworfen –Nein, da steht immer noch, dass Billy Auftragskiller ist. Aber wann passiert denn endlich mal was. Zumal die Einleitung ja schon mehr als spannend war. Denn Billy hört sich alle Geschichten an und lässt sich von dem Leben seiner Opfer erzählen.

In Kapitel 14 (nach über der Hälfte) ging das Buch dann für mich endlich los und wurde interessant. Da war sie endlich, die versprochene Geschichte von einem Mord und ein wenig Spannung kam auf.

Der einzige Grund, der mich am Lesen gehalten hat, war wirklich dieser tolle, humorvolle Text, der mich des Öfteren zum Lächeln brachte.

Das Ende ist nicht Vorhersehbar und kommt unerwartet. Obwohl ich mir bei diesem Buch auch nicht wirklich sicher war, was man da am Ende denn erwarten könnte.

Sicherlich kein Buch für Fans spannender Krimis, aber Liebhaber von philosophischen, humorvollen Werken kommen hier ganz auf ihre Kosten.