Rezension

Bin damit nicht so ganz warm geworden

Waldeskälte -

Waldeskälte
von Martin Krüger

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ach, ich weiß auch nicht so recht… Ehrlich gesagt fällt es mir hier schwer, eine vernünftige Rezension abzugeben. Das Buch ist an sich objektiv betrachtet sicher nicht schlecht. Die Handlung war gut, der Schreibstil (bis auf eine Sache, die mich massivst gestört hat, siehe unten) eigentlich auch vernünftig, die Beschreibungen eindrücklich, und doch bin ich mit dem Buch nicht wirklich warm geworden.
Ich fand keinen der Charaktere irgendwie tiefgehend, trotz des Versuchs, das Trauma von Valeria mehr als oft genug miteinfließen zu lassen (aber irgendwie war das dann halt auch die einzige Charakterisierung von ihr, die bei mir ankam, und das auch eher flach); sympathisch fand ich auch niemanden so richtig, was bei mir schon wichtig ist.
Da ich eher handlungsorientiert bin, waren mir persönlich die Beschreibungen oft zu viel und vor allem teilweise auch unnötig.
Den Satzbau fand ich öfter misslungen, da Krüger seeeehr gerne eingeschobene Nebensätze verwendet – ganz besonders mitten in der direkten Rede. Das ist zwar an und für sich eine feine Sache und bringt Abwechslung, hier war es mir aber einfach viel zu viel, sodass es mich doch gewaltig gestört hat. Ich mag da aber auch etwas zu empfindlich sein.

Die Handlung an sich und die Auflösung fand ich zufriedenstellend, aber auch hier nicht der totale Kracher. Ich kann nicht einmal genau sagen, woran es liegt. Sicher kennt ihr das auch, dass man bei etwas gar nicht so genau sagen kann, was einen eigentlich stört, aber man wird und wird nicht warm damit. So war das hier bei mir, daher tu ich mir auch sehr schwer mit einer Bewertung.
Für mich war es eher Mittelmaß und verdiene damit 3 Sterne. Aber irgendwie… wenn ich versuche, es objektiv zu betrachten, find ich das schon ein wenig hart, denn ich glaube, es ist eigentlich schon ganz gut – nur wir beide haben halt nicht so ganz zusammengepasst, aus welchen Gründen auch immer. Daher eher 3,5.