Rezension

bin enttäuscht!

Unschuld, 4 MP3-CDs - Jonathan Franzen

Unschuld, 4 MP3-CDs
von Jonathan Franzen

Bewertet mit 1 Sternen

Ich will jetzt gar nichts zum Inhalt schreiben, kann man ja hier bei wasleistdu gut nachlesen oder beim Verlag.

Also dies sagt der Verlag. „«Unschuld», eine tiefschwarze Komödie über jugendlichen Idealismus, maßlose Treue und den Kampf zwischen den Geschlechtern, handelt von Schuld in den unterschiedlichsten Facetten: Andreas Wolf, in Ost-Berlin als Sohn eines hochrangigen DDR-Politfunktionärs geboren, hat aus Liebe zu einer Frau vor Jahren ein Verbrechen begangen; ein Amerikaner, dem er in den Wirren des Berliner Mauerfalls begegnet, hat den Kinderwunsch seiner Frau nicht erfüllt und sie dann verlassen; dessen neue Lebensgefährtin kann ihrem Ehemann, der im Rollstuhl sitzt, nicht den Rücken kehren und pflegt ihn weiter ... In diesem fulminanten amerikanisch-deutschen Gesellschaftsroman eines der größten, sprachmächtigsten Autoren unserer Zeit überschlagen sich die Ereignisse. Und bannen den Leser bis zum Schluss.“ Und dem schließt sich die Presse anscheinend an und ist voll Lob. Die haben wohl mal wieder nur den Klappentext und nicht das Buch gelesen und bei einer Größe (also jemand hochgelobten) wie Franzen traut sich keiner das Buch zu zerreißen.

 

Obwohl mir „The Corrections“ wirklich gut gefallen hat, war ich, wie auch bei „Freedom“, von „Purity“ nicht begeistert. Zu gezwungen erscheint es mir. Interessant fand ich den Ansatz rückwärts in der Zeit zu gehen, statt vorwärts. Dennoch waren die Verbindungen der Protagonisten untereinander zu „gestellt“, zu konstruiert.

 

Es dreht sich wahnsinnig viel um Sex, allerdings geht es hier nicht um Szenen à la Donna Galbadon (wo man ja schon mal rotb werden könnte beim Lesen oder Hören) oder um Blümchensex, wo die eigentliche Szene gar nicht beschrieben wir, wie bei Morgan Collan Rogers, sondern um detaillierte Beschreibungen, z.B. von Wolf in Zwiesprache mit „seinem kleinen Freund“ – ehrlich, das grenzte an Besessenheit und das will keiner lesen!

Überhaupt fand ich die Protagonisten alle so gestört… das ging gar nicht. Also, nicht falsch verstehen, ich hab nichts gegen „gestörte“ Protagonisten per se, aber diese hier, die waren alle unsympathisch …

Und last but not least: ein deutscher Hörbuchsprecher, der „Kollorädo“ statt „Colorado“ (also mit a nicht ä) sagt, das geht ja gar nicht. Es hat mich jedes Mal zusammenzucken lassen (und das nicht nur, weil ich dort mal gelebt habe)!