Rezension

Bin wohl mittlerweile zu alt dafür...

Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Meg Cabot

Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr
von Meg Cabot

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

Em Watts‘ Gehirn steckt noch immer im Körper des Supermodels Nikki Howard. Doch jetzt weiß sie: Nikki ist noch am Leben, ebenfalls im falschen Körper. Und während Nikki sich nichts sehnlicher wünscht als ihren alten Körper zurückzubekommen, hat Em ganz andere Probleme. Zum Beispiel das Brendan Stark, Sohn des Mannes, der Em und Nikki das angetan hat, sie entführt hat und erst wieder gehen lassen will, wenn Nikki ihm verrät, warum sie ungebracht werden sollte. Und dann ist da noch Christopher, Ems große Liebe, mit dem sie wegen Brendan Schluss machen sollte.

Meinung

Es ist über sechs Jahre her, dass ich die ersten beiden Bände der „Plötzlich blond“-Reihe von Meg Cabot gelesen habe und ich habe mich an so gut wie nichts mehr erinnert außer an die grobe Grundidee und die Tatsache, dass ich die damals ganz lustig fand.
Leider hätte ich Band 3 wohl auch lieber damals als Teenager lesen sollen, denn nun kam die Geschichte einfach nicht mehr so richtig bei mir an.

Ich war früher großer Meg Cabot-Fan und ihre „Plötzlich Prinzessin“-Reihe wird immer zu den Lieblingen meiner frühen Teenie-Jahre gehören.
Auch die Idee von „Plötzlich blond“ finde ich grundsätzlich immer noch ziemlich cool. Em Watts wird in ein Vertuschungskomplott eines der einflussreichsten Männer des Landes hereingezogen. Dadurch entsteht ein aberwitziges Abenteuer mit skurrilen Figurenkonstellationen. In diesem dritten und letzten Band wird der Hintergrund des Ganzen auch endlich angemessen aufgelöst und es kommt sogar zu einem halbwegs spannenden Showdown.
Allerdings bin ich wohl leider mittlerweile wissenschaftlich gut genug informiert um zu wissen, dass die Idee hinter der Geschichte wissenschaftlich totaler Blödsinn ist. Lustig und interessant ist sie trotzdem.

Mein Problem mit dem Buch war eher Em. Dass Em als starke Protagonistin, die sich für andere einsetzt und sich nicht unterkriegen lässt, dargestellt wird, steht in krassem Kontrast zu ihrer weinerlichen und oberflächlichen Art, die sie das Buch hindurch an den Tag legt.
Gefühlt die Hälfte der knapp 300 Seiten ist nicht der Handlung gewidmet sondern Ems Gejammer, hauptsächlich über den ach so heißen Christopher, der grad nicht mit ihr zusammen sein will. Interessante Prioritäten angesichts der Tatsache, dass Ems Leben und das einiger anderer auf dem Spiel steht.
Zudem scheint sie, obwohl sie betont, wie egal ihr Mode und Make-up seien und dass Schönheit von Innen komme, unglaublich oberflächlich und besessen von Schönheitsidealen geworden zu sein. Eines ihrer größten Probleme scheint zu sein, dass ihre Mutter sie nicht als hübsch bezeichnen will, und an einer Stelle betont sie auch, dass sie Nikkis aktuellen „hässlichen“ Körper auch nicht haben wolle.

Ziemlich unverständlich fand ich auch, dass am Ende alle, wirklich alle Figuren auf einmal verkuppelt werden. Selbst welche, deren Liebesgeschichte sich erst in diesem Band und das auch nur in wenigen Zeilen andeutet. Warum das nötig war, hat sich mir ob der fehlenden Glaubwürdigkeit absolut nicht erschlossen.

Fazit

Die Idee der „Plötzlich blond“-Reihe ist erfrischend und unterhaltsam für ein Jugendbuch und die Auflösung in diesem Band auch recht interessant und spannend. Leider hat mir die Hauptfigur viel zu viel oberflächlich vor sich hingejammert und einige Dinge am Ende waren für mich nicht nachvollziehbar. Vermutlich bin ich einfach aus der Zielgruppe der Reihe rausgewachsen.