Rezension

Biographie und Detektivgeschichte

Der große Fehler -

Der große Fehler
von Jonathan Lee

Jonathan Lees Der große Fehler ist kein historischer Krimi im typischen Sinne. Ausgangspunkt ist die Ermordung Andrew Haswell Greens (1820-1903), dem "Father of Greater New York". Auf zwei Handlungsebenen wird Leben und Nachleben des in Vergessenheit geratenen Architekten erzählt und Fakt mit Fiktion auf so kunstvolle Art miteinander verwoben, dass ich man sich als Leser nicht gewiss ist, wo detaillierte Recherche aufhört und künstlerische Freiheit anfängt.

Der Schreibstil zeichnet sich durch allgegenwärtigen Humor aus, der zwischen einem latenten Beiklang und direktem Aufdrang fluktuiert. Gleichzeitig sind ist der Aufbau der Sätze oftmals komplex, sperren sich einem zu schnellen Lesen, sodass man sich mit Bedacht durch das Wortlabyrinth fortbewegt.

Alles in allem ist dies kein Buch, das sich zum Lesen im Halbschlaf oder „mal zwischendurch“ empfiehlt, sondern ein gehaltvoller Roman, der, seiner eigenen Logik folgend, dem eigenwilligen Erbauer New Yorks ein würdiges Denkmal errichtet.