Rezension

Biographische Fiktion

Jane Austen und die Kunst der Worte -

Jane Austen und die Kunst der Worte
von Catherine Bell

Bewertet mit 3 Sternen

„Dass sie hier saß und nervös ihren Hut zerknautschte, hatte sie niemand anderem zu verdanken als sich selbst.“

 

„Jane Austen und die Kunst der Worte“ von Catherine Bell (so lautet das Pseudonym der Journalistin Kerstin Sgonina) gehört zur Reihe "Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe"; erschienen ist die Serie im Aufbau Verlag. Die liebevolle Umschlaggestaltung macht Lust auf’s Lesen und das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert, es passt perfekt zu den anderen Bänden der Reihe.

Die Serie umfasst Bücher, die mit dem Schlagwort ‚ Biographische Fiktion‘ beschrieben werden können. Eine kritische Jane - Austen – Biographie darf man also nicht erwarten, ist das Ganze für Anglistikstudenten geeignet? Vielleicht als Sekundärliteratur-Titel, wenn es um die Darstellung der Britin in der Unterhaltungsliteratur geht, da Catherine Bell durchaus Einblick in das Leben der „Pfarrerstochter“ (dies betont sie oft) gewährt & und mit sehr viel Empathie aus dem Leben der legendären Autorin berichtet.

Die Romanbiographie will primär unterhalten, ein auktorialer Erzähler führt durch das Geschehen, und zu Beginn konnte mich die story begeistern. Ab der Mitte konnte mich das Ganze nicht mehr wirklich packen, da die Autorin sehr viele Zitate aus Austen-Werken einstreut. Diese sind vielleicht für absolute Austen – „Neulinge“ interessant. Ich fand, dass sie für den Lesefluss eher hinderlich waren. Mittels einer nicht-lineare Erzählweise möchte Catherine Bell den Leser oder Leserin fesseln, daher gibt es viele Zeitsprünge in „Jane Austen und die Kunst der Worte“, was ich zunächst gar nicht so übel fand, dann musste ich mich jedoch konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren, da es obendrein langatmige Passagen in der Geschichte gibt. Als Autorin hätte ich den Roman definitiv gestrafft.

 

Fazit:

Ich vergebe drei von insgesamt fünf möglichen Sternen.

Catherine Bell präsentiert mit „Jane Austen und die Kunst der Worte“ eine angenehm kitschfreie Fleißarbeit, in welcher eine Frau zwischen Kunst und Konvention gezeigt wird. Die sensible Darstellung der Künstlerin gefiel mir gut, am Handwerklichen haperte es in meinen Augen jedoch.

Der siebte Teil einer Reihe animiert dennoch „zum Weiterlesen“.