Rezension

Bis auf die Wendung richtig gut!

Wie die Ruhe vor dem Sturm - Brittainy C. Cherry

Wie die Ruhe vor dem Sturm
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 5 Sternen

Achtung: Band 1 einer Reihe (aber in sich abgeschlossen)

 

2003: Ellie passt nicht wirklich in diese Welt. Sie liebt Bücher – vor allem Harry Potter – über alles und sie helfen ihr auch die gemeinen Kommentare ihrer Mitschüler zu ignorieren. Sie hat liebende Eltern und alles scheint einfach perfekt. Doch dann erhält ihre Mutter die Diagnose Brustkrebs und Ellies Leben zerfällt. Genau in diesem Moment tritt Greyson in ihr Leben. Er ist beliebt und Ellie will ihn nicht mögen, aber trotzdem tut sie es. Sie ahnt nicht, dass der Greyson, den jeder kennt, so gar nichts mit dem echten Grey zu tun hat, der auch sehr leidet. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein – in so ziemlich allem – soziale Herkunft, Familiensituation, Beliebtheits-Level, einfach alles. Aber Grey steht Ellie in der schlimmsten Phase ihres Lebens bei. Doch dann verlieren sie sich aus den Augen.

 

2018: 15 Jahre nachdem die einander verloren haben, finden sich Grey und Ellie wieder, doch Greyson hat nichts mehr mit dem Jungen gemein, der er einmal war. Er hat seine Frau verloren und ist eiskalt. Er leidet, aber lässt diesen Schmerz nicht zu, er blockt alles und jeden ab. Doch er braucht eine Nanny und gibt Ellie den Job, allerdings besteht er auf Distanz. Er ist Mr. East und sie nur die Nanny. Doch kann das wirklich alles sein, nachdem sie einander einst so nah waren?

 

 

Dieses Buch hat mir so oft das Herz gebrochen und mich zum Weinen gebracht. Ich habe so viele Taschentücher verbraucht, aber auch regelmäßig mein Kissen verprügelt, weil ich Grey den Hals umdrehen wollte. Er hat immer wieder extreme A…-Phasen und da möchte man ihm echt ins Gesicht schlagen!

 

Ellie hatte mich sofort. Sie war mir direkt sympathisch. Sie ist genauso büchersüchtig, wie ich - auch ich habe auf der einzigen Party, zu der ich jemals mitgeschleift wurde, gelesen.
Die Krebsdiagnose ihrer Mutter war heftig und sie hat mich da so oft zum Weinen gebracht. Eleanor hat ein tolles Verhältnis zu ihren Eltern, ganz anders als Greyson. Er ist sozial gesehen das Gegenteil von Eleanor, er ist total beliebt, sieht gut aus, ist reich und sie wird nur als „das Ding mit Zahnspangen“ bezeichnet. Aber was ihre Familiensituation anbelangt sind sie auch gegenteilig. Eleanor hat ihre liebenden Eltern, Greyson nur eine Katastrophe.

Als Erwachsene arbeitet Ellie als Nanny und wird von ihren Arbeitgebern als Dienstbotin angesehen, das zeigt deren Verhalten mehr als deutlich. Sie ist Personal und kein Mensch und schon gleich gar nicht ebenbürtig oder mit Respekt zu behandeln. Trotzdem engagiert sie sich für die Kinder und Familien, für die sie arbeitet.

Greyson war als Junge unglaublich süß. Er war einfach so lieb und nett und das totale Gegenteil von dem Mann, den man im Gegenwarts-Teil kennenlernt. Man kann kaum glauben, dass dieser eiskalte, gemeine Kerl, der gleiche Mann sein soll. Er benimmt sich Ellie gegenüber mehrmals wirklich mies und auch seinen Kindern gegenüber zeigt er sich vor allem kalt. Man weiß einfach nie, ob man ihn in den Arm nehmen soll, weil er so furchtbar leidet, oder ob man ihn verprügeln will, weil er so ein A… ist.

 

 

 

 

Fazit: Dieses Buch hat mich so oft zum Weinen gebracht. Ellie und Grey leiden beide wirklich ganz furchtbar und man wünscht sich so sehr ein Happy End für sie.

Was mir besonders gut gefiel, war die Darstellung der Trauer und die Parallelen zwischen den Charakteren in den Phasen der Trauer. Man konnte das wirklich alles so mitfühlen und auch die Folgen für die Angehörigen miterleben.

 

Die Wendung war mir aber leider zu vorhersehbar. Das fand ich schade. Ich hatte gehofft, dass sie etwas origineller ausfallen würde. Aber das ist auch mein einziger Kritikpunkt. Trotzdem bekommt das Buch von mir volle 5 Sterne, einfach, weil es mich so sehr berührt hat.