Rezension

Bis zum Schluss spannend

Schwarzlicht - Horst Eckert

Schwarzlicht
von Horst Eckert

Bewertet mit 5 Sternen

„Schwarzlicht“ von Horst Eckert ist ein Politthriller, der als Hardcover im Verlag Wunderlich erschienen ist und 382 Seiten inklusive einer Danksagung des Autors umfasst. Das Cover ist schlicht gehalten und wirkt sehr düster, was aber durchaus passend zur Story ist, die den Leser zu ungeahnten Machenschaften in politischen Kreisen führt.  „Schwarzlicht“ als Buchtitel kann dazu in Bezug gesehen werden, Dinge aufzudecken, die ohne Einsatz dieses Lichts dem Auge verborgen bleiben. Der Hauptkommissar Vincent Veih vom KK11 des Düsseldorfer Polizeikommissariats ist daran gelegen, die Wahrheit gegen alle Widrigkeiten ans Licht zu bringen.

Beim Bau einer neuen Einkaufspassage in Düsseldorf ist ein Feuer ausgebrochen und drei Bauarbeiter sterben dadurch. Da man Brandstiftung vermutet, wird die Mordkommission eingeschaltet. Vincent Veih übernimmt als Teamleiter die Ermittlungen. Doch kurz darauf erhält er einen weiteren Fall zur Bearbeitung. Der Ministerpräsident Castorp ist sechs Tage vor der nächsten Landtagswahl in einem Appartement gestorben, das ausgerechnet dem Unternehmer gehört, der die Einkaufspassage baut. Castorp hat die Wohnung für ein paar Tage mit seiner Geliebten bewohnt. Schnell finden sich Hinweise, dass er ermordet wurde.  Vincent werden bei den Ermittlungen von oberster Seite Steine in den Weg gelegt, um einen Skandal vor der Wahl zu verhindern. Dabei holt ihn auch seine Vergangenheit als Sohn einer Ex-Terroristin wieder ein. Außerdem hat er im Kollegenkreis gegen Neider um eine Beförderung zu kämpfen. Doch auch die Wut darüber, von seiner Freundin verlassen worden zu sein, kann ihn nicht aus der Bahn werfen um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.

Zu Beginn wird der Leser zunächst mit einer ganzen Reihe von Personen vertraut gemacht und die Delikte beschrieben. Doch dann nimmt die Handlung an Fahrt auf. Dadurch das der Autor geschickt mehrere Richtungen aufzeigt, von deren Seite aus ein Mordinteresse bestehen könnte, bleibt bis zum Schluss offen, wer Castorp ermordet hat und warum. Der Spannungsbogen wird so bis zum Ende hoch gehalten. Eigentlich würde man sich wünschen, dass die ganze Erzählung allein der Fantasie des Autors entspringt, wenn dem Leser da nicht ständig häppchenweise aktuelle politische Geschehnisse bekannt vorkämen. Mir hat der Roman vor Augen geführt wie beunruhigend politische Seilschaften sein können und wie schwierig es ist, sich als Einzelkämpfer daraus herauszuwinden. Und nicht nur von dieser Seite her ist der Thriller absolut lesenswert, sondern Horst Eckert schafft es ebenso, seinem Protagonisten ein interessantes Privatleben zu verschaffen. Nachdem mir die Figur des Vincent Veih sympathisch wurde, habe ich mir für ihn in dieser Richtung einen harmonischen Abschluss gewünscht. Auch hier wird der Leser beinahe bis zum Ende warten müssen, um zu erfahren, ob sich mein Wunsch erfüllt hat.