Rezension

Bisher bester Teil der Reihe!

Böses Blut - Robert Galbraith

Böses Blut
von Robert Galbraith

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung

Dies ist in der Tat der spannendste und interessanteste Band der Reihe! Wie üblich zeichnet er sich durch Ermittlungsarbeit von Cormoran Strike und Robin Ellacott aus. Mehrere interessante, kleinere Fälle beschäftigen die Mitarbeiter der Detektei und doch nehmen Robin und Cormoran einen ungewöhnlichen großen Fall an, der 40 Jahre zurück liegt und die Chancen ihn zu lösen sind gering.

In ruhigem Erzähltempo passiert auf den ersten 600 Seiten nicht viel und doch einiges. Es hat mir großen Lesespaß bereitet mehr über die kleineren Fälle zu erfahren als auch über die angestellten Ermittler. Sie alle sind bisher männlich und sehr unerschiedlich. Nicht mit jedem kommt Robin gleich gut klar, insbesondere das Machogehabe und die Annäherungsversuche von Morris gehen ihr auf die Nerven.

Das Büro wird von Pat geführt, die ihre Arbeit sehr gut macht aber mit Cormoran auf der menschlichen Ebene nicht besonders gut zurecht kommt. Auch er ist unerwarteterweise ziemlich brummig zu ihr. Warum das so ist wird später verständlich.

Der lange zurückliegende Cold Case, den die beiden Partner Robin und Cormoran bearbeiten, ist sehr verzwickt. Alte Polizeiunterlagen sind wirr und unverständlich, da der Hauptermittler ins Okkulte abgedriftet war und anhand von Sternzeichen und Tarotkarten versucht hatte den Fall zu lösen. Robin und Cormoran haben große Schwierigkeiten die Bedeutungen des Polizeiermittlers zu entschlüsseln.

Je näher es dem Ende zugeht wird der Cold Case immer spannender. Dabei wird insbesondere deutlich wie positiv sich Robin als Privatdetektivin entwickelt hat. Sie ist mutig und traut sich Beweise auf eigene Art und Weise zu beschaffen, ohne dass Cormoran davon weiß.

Auch der Handlungsstrang, in dem es um Robins und Cormorans persönliche Ebene geht, entwickelt sich weiter und driftet zu keiner Zeit in Kitsch ab. Er zeichnet wunderbar das Leben nach, wie wir alle es sicherlich auch selbst erlebt haben oder erleben und bleibt somit weiterhin spannend!

Eine kleine Kritik habe ich bezüglich der Übersetzung, denn leider konnte ich dieses Mal bemerken, dass drei unterschiedliche Übersetzer an diesem Werk gearbeitet haben. Insbesondere das erste Viertel in etwa war sprachlich nicht so flüssig. Der sprachliche Stil holperte etwas und störte mich im Lesefluss. Doch dies legte sich glücklicherweise wieder, sodass ich diese kleine Kritik nicht in meine Wertung einbezogen habe.

 

Fazit

Wieder ein sehr gelungener Band der Reihe, in dem die Autorin zeigt, dass sie es auch schafft einen so komplizierten Fall zu entwickeln, ohne dass die Leserschaft im Laufe der Zeit den roten Faden verliert. Doch man muss am Ball bleiben, denn die vielen Namen könnten verwirren, wenn man zu lange Lesepausen macht. Ich warte nun wieder sehr gespannt auf den nächsten Teil! Wer die Reihe noch nicht kennt, sollte natürlich bei Band 1 beginnen, doch ich finde, dieser 5. Teil kann auch eigenständig gelesen werden. Absolut lesenswert!