Rezension

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Biss zum überraschenden Ende

Bis (Biss) zum Ende der Nacht - Stephenie Meyer

Bis(s) zum Ende der Nacht, 8 Audio-CDs
von Stephenie Meyer

Bewertet mit 1.5 Sternen

Schon in der Schule habe ich es gelernt: Eine Geschichte braucht eine Einleitung, in der alles einführend erklärt wird. Eine Geschichte braucht einen kurzweiligen Mittelteil. Und eine Geschichte braucht einen Höhepunkt, der kurz und knackig daher kommt und den Leser auf irgendeine Weise überrascht. Und dann kommt noch etwas auflösendes Geplänkel.

Zum Ende der "Bis(s)"-Reihe gibt es tatsächlich eine überraschende Überraschung, die so innovativ ist, dass kein anderer Autor dies zuvor gewagt hat.

Doch bevor ich an dieser Stelle weitererzähle, gibt es von mir zunächst mal eine SPOILER-Warnung. Wer das Buch noch lesen möchte, sollte ab hier nicht weiterlesen.

Zurück zu dem, was wir in der Schule gelernt haben ... Frau Meyer war definitiv auf einer anderen Schule! Zuerst kommt das auflösende Geplänkel. Bella wird endlich geheiratet und dann endlich von Edward begattet. Endlich! Endlich! Endlich!
Dann kommt der Höhepunkt: Ein Schuss, ein Treffer (zumindest in der gekürzten Hörbuchfassung) und Bella ist schwanger (schon mal was von Verhütung gehört, Bella?), bekommt äußerst dramatisch ihr Kind. Dann kommt der Mittelteil, der relativ ereignislos dahinlangweilt. Dabei wird auf Biegen und Brechen Friede und Freundschaft (zwischen Eddie und Jacob, den Werwölfen und den Vampiren, Bella und jenen Vampiren, die sie bis dato nicht leiden konnten) geschaffen.

Das große Finale überrascht mit einem Endlos-Dialog zwischen diversen Vampiren und den pöhsen, pöhsen Volturi. Sie möchten kämpfen. Es geht um Macht. Es geht um den Fortbestand der Vampire. Es geht um Gier und Sex.
Und dann... Und dann ... Tja dann...
Dann sagen die Volturi: "Schön, dass wir mal drüber gesprochen haben. Man sieht sich." Sie machen auf dem Absatz kehrt und tschüss.
Kein Scherz! Das dramatische Finale ist das Ausbleiben eines Entscheidungskampfes! Und während Bella noch erstaunt überlegt, ob nun alles vorbei ist, wird in Villarriba schon getanzt ...

Fazit: gepflegte Langeweile, die in der Hörbuchfassung zudem noch totgekürzt wurde.

Eigentlich endet hier die Rezi. Aber noch eine Anmerkung zum Subtext. Tatsächlich hat die Twilight-Serie sowas. Ich weiß nur nicht, ob es Absicht ist ...
Politisch korrekte Vampire leben uns den Amerikanischen Traum vor. Die Botschaft: Sei Vegetarier und habe keinen Sex vor der Hochzeit! Fehlt nur noch: "In God we trust!". Aber das war nun wirklich nicht mehr LOGISCH unterzubringen. (Obwohl Logik nicht unbedingt der Faden war, der Twilight zusammen hielt.)