Rezension

Bisschen oberflächlich

Todeswunsch - Michael Robotham

Todeswunsch
von Michael Robotham

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eines Abends steht Sienna, die beste Freundin von Joe´s Tochter Charlie, blutüberströmt vor der Haustür der O´Loughlins. Ihr Vater liegt tot in ihrem Kinderzimmer, doch Sienna erinnert sich nicht mehr, was passiert ist.

Sienna, eine frühreife 14-jährige, ist die beste Freundin von Charlie O´Loughlin. Sie ist auch in ihrer Theatergruppe beliebt, somit hat sie die Hauptrolle im neuen Stück ergattert. Außerdem hat sie einen 8 Jahre älteren Freund, der sie von den Proben abholt. Abends steht sie dann völlig verwirrt und aufgelöst bei den O´Loughlins vor der Tür. Sie ist voll mit Blut. Zum Glück ist der Psychologe, Vater und Ex-Mann Joe gerade dort und kann Sienna helfen. Sie fahren zum Haus der Hegartys. Siennas Vater, ein ehemaliger Polizist, liegt blutüberströmt und ermordert in ihrem Kinderzimmer. Das Mädchen kann sich nicht erinnern, was passiert ist. Ihre Schuhe und ihr Handy werden in einem Fluss gefunden. Als Sienna untersucht wird, kommt heraus, dass sie eine Fehlgeburt und harten Sex hatte. Doch Sienna will nicht damit herausrücken, wo sie am Abend gewesen ist. Schnell kommt raus, dass ihr Vater seine Kinder missbraucht hat und Sienna an dem Abend nicht die ganze Zeit mit ihrem Freund zusammengewesen ist. Außerdem ritzt sie sich und schwärmt für ihren sympathischen Theaterlehrer, was sie aber für sich behalten möchte, obwohl alle Mädchen in diesen verknallt sind. Sienna kommt selbstmordgefährdet in einer Psychiatrie unter und Joe muss seinen alten Kumpel Ruiz anrufen.

Das beliebte Ermittlerduo ermittelt wieder und stößt dabei wieder auf verschiedenste Themen, die alle miteinander verknüpft werden.
Leider wird Siennas Geschichte und die ihres Vaters nicht in den Mittelpunkt gestellt und auch nicht aufgeschlossen. Es ist wieder ein ganz anderes Thema, was ausschlaggebend für den Fall ist. Auch dieser ist wieder mehr oder weniger politisch angehaucht, es geht u.a. wieder um Flüchtlinge.

Am Ende macht die Aufklärung des Tatmotivs bzw. des Täters für mich nicht unbedingt Sinn. Aber insgesamt gibt es hier einen Spannungsaufbau und das Buch lässt sich wieder viel flüssiger lesen, als die Vorgängerbände der Reihe.
Was mich gestört habt, waren die vielen sexistischen Ansichten des Psychologen mit Blick auf Sienna und die rassistischen Bemerkungen des Ex-Detective, die wohl den rauen Charakter der harten Kerle zeigen sollen und sie zu unverwechselbaren, aber nicht sympathischeren Typen machen soll. Da gefällt mir Ruiz Zitronendropleidenschaft um einiges besser.