Rezension

Bittersüße Geschichte die noch lange nachhallt

Dankbarkeiten - Delphine de Vigan

Dankbarkeiten
von Delphine de Vigan

Da mir „Loyalitäten“ sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf das neueste Werk von Delphin de Vigan.

Diesmal geht es um die ältere Dame Michka, die noch alleine lebt. Aber so langsam lassen ihre Kräfte nach und sowohl körperlich als auch geistig kommen die Beschwerden des Alters. Eines Tages stimmt sie zu, in ein Heim zu gehen. Sie hat noch regelmäßigen Kontakt zu der jungen Marie, die sie seit ihrer Kindheit ins Herz geschlossen hat. Erst hat Michka sich um Marie gekümmert und nun ist es andersrum. Im Heim lernt Michka den Logopäden Jerome kennen, da sie unter Sprachverlust leidet. So bekommt sie regelmäßig auch Besuch von ihm. Sehr berührend fand ich auch die Dialoge zwischen den beiden.

 

Der Autorin ist es wieder gelungen mich sofort einzufangen und richtig zu berühren. Sie hat hier wieder ein absolut tolles Werk abgeliefert. Bittersüß und herzzerreißend schildert sie hier den Alterungsprozess von Michka. Mit sehr viel Feingefühl schreibt sie vom Altern, von Sprachverlust und körperlichem Gebrechen, von Tod und Abschiednehmen und natürlich auch von Dankbarkeit.

Dies hier ist ein Buch, welches noch lange nachhallt, welches zu Herzen geht und natürlich auch zum Nachdenken anregt. Ein wunderschönes Buch, für das ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche.